Rezension

Lesenswert

Lichtspiel -

Lichtspiel
von Daniel Kehlmann

Bewertet mit 4 Sternen

In seinem neuen Roman "Lichtspiel" erzählt Daniel Kehlmann die Geschichte von G.W. Pabst, einem österreichischen Filmregisseur. Der Autor verbindet hierbei historische Fakten und Fiktion zu einem wirklich lesenswerten Buch. 

Nachdem der Einstieg in das Buch zunächst etwas zäh war, faszinierte mich die Lebensgeschichte von Pabst mit jeder Romanseite immer mehr. Insbesondere die Zeit, in welcher der Regisseur Propagandafilme für das Dritte Reich drehte, empfand ich als ausgesprochen spannend und kenntnisreich erzählt. Hier findet sich für mich auch das Hauptthema des Buches, nämlich die Frage, inwieweit sich der Einzelne aus Opportunismus oder Angst mit einem verbrecherischen Regime einlässt. Kehlmann schafft es, diesen Konflikt anhand der Figur Pabst exemplarisch zu erörtern. Damit ist ihm erneut ein kluger Roman gelungen, auch wenn dieser aus meiner Sicht nicht ganz an "Tyll" heranreicht.