Rezension

insgesamt ein gelungenes Buch

Lichtspiel -

Lichtspiel
von Daniel Kehlmann

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch erzählt die Geschichte des Regisseurs GW Pabst, der zur Zeit des Nationalsozialismus versucht, in Deutschland Filme zu drehen. Obwohl er zunächst vor den Nazis in die USA flieht, kehrt er noch während Hitler an der Macht ist nach Deutschland zurück, um seine Mutter zu pflegen. Die Nazis werden auf ihn aufmerksam, und so gerät er in die Mühlen der Propaganda und dreht schließlich Filme für Göbbels.

Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Mir hat sehr gut gefallen, wie zwiespältig die Figur des Pabst beschrieben ist, der alles andere als ein überzeugter Nazi zu sein scheint, aber sich im Sinne seiner Berufung und der Möglichkeit der Umsetzung seiner Ideen vor den Karren spannen lässt. Eine beeindruckende Beschreibung einer Figur, die stellvertretend steht für alle „Mitläufer“ im Dritten Reich.

Außerdem fand ich spannend, wie das Filmemachen überhaupt möglich war in Zeiten des Krieges. Man taucht ein in eine ganz neue Thematik inmitten der vielen „Naziromane“. Auch andere reale Personen tauchen auf, wie Leni Riefenstahl und Joseph Goebbels, was ich interessant fand.

Insgesamt total lesenswert, auch wegen der kurzweiligen Kapitel und der hin und wieder aufkeimenden Komik.