Rezension

Ganz nette Liebesgeschichte ohne Tiefgang

King of New York - Louise Bay

King of New York
von Louise Bay

Bewertet mit 3 Sternen

Harper fängt nach dem Studium ihren Traumjob in ihrer Traumfirma an. Allerdings gibt es mit ihrem Chef, Max King, von Anfang an Reibereien. Er macht sie und ihre Arbeit nieder und verhält sich ständig wie ein Mistkerl ihr gegenüber. Er versucht damit, sie auf Abstand zu halten, weil sie ihn mehr reizt als jede andere Frau vorher. Als sie sich zufällig im Aufzug des Hauses treffen, das sie beide bewohnen, küssen sie sich und ihre Affäre beginnt. Max hatte sich eigentlich untersagt, je etwas mit einer Angestellten anzufangen und hat zudem ein anstrengendes Privatleben, da seit einer Weile seine Tochter im Teenageralter bei ihm wohnt.

Louise Bay legt hier eine simple Liebesgeschichte vor, die zwar nett und schnell zu lesen ist, der aber sowohl Höhen als auch Tiefen fehlen. Harper ist eine junge Frau, die sich trotz ihres Job immer noch wie eine unreife Jugendliche verhält und an der Beziehung zu ihrem Vater knabbert, der sie - so meint sie selber - nie gewollt hat. Max ist ein Vater, der sich zwar intensiv und liebevoll um seine Tochter Amanda kümmert, andererseits ein knallharter Geschäftsmann sein muss, um an der Wall Street zu bestehen. Seine Figur wirkt für mich in der Story deutlich sympathischer und ausgereifter. Aber auch in der Beziehung zu seiner Tochter fehlen Aufs und Abs, so reibungslos wie bei den beiden läuft wohl kaum eine Vater-Tochter-Beziehung.

Das Beste am Buch waren die wunderbaren Nebenfiguren. Amanda und Max’ Schwestern haben mich mehr beeindruckt als die beiden Protagonisten. Auch die Dialoge, in denen sie involviert waren, waren wirklich witzig und oftmals so typisch weiblich, dass ich lachen musste. Dazu zählen auch Max’ Assistentin Donna und Harpers Freundin Grace. 

Die erotischen Szenen waren nicht schlecht, aber auch nicht so sexy, dass mein Kopfkino angesprungen wäre. Auch die Entwicklung der Liebesgeschichte an sich kam deutlich zu kurz. Wann genau die Harper und Max sich eigentlich ineinander verliebt haben? Ich könnte diesen Punkt nicht konkret benennen. 

Insgesamt eine ganz nette Liebesgeschichte, der aber das Wunderbare, das Aussergewöhnliche fehlt, um nachhaltig in Erinnerung zu bleiben.

Ich bedanke mich herzlich beim Lyx Verlag und bei NetGalley für das Rezensionsexemplar. Wie man unschwer erkennen kann, hat es meine ehrliche Meinung nicht beeinflußt.