Rezension

Ganz okay..

Perfekt ist jetzt - Tim Tharp

Perfekt ist jetzt
von Tim Tharp

~~Inhalt:

Das Leben ist gut zu Sutter Keely. Eine Party, Publikum und ein Bier (oder zwei) – mehr braucht er nicht, um gut drauf zu sein. Klar, in der Schule lief es schon mal besser und mit der Uni wird es wohl nichts werden. Aber sein Job ist okay und nach einem Whisky (oder zwei) sieht die Welt sowieso ganz anders aus. Bis zu dem Morgen, an dem er in einem fremden Vorgarten aufwacht und Aimee trifft. Dass er ein Mädchen wie sie – lieber ein Buch lesen als Party machen, lieber große Zukunftspläne schmieden als in den Tag hinein leben – anziehend findet, überrascht ihn selbst am meisten. Bevor Sutter bis drei zählen kann, ist er verliebt. Zum ersten Mal hat er die Chance, das Leben von jemand anders besser zu machen – oder es für immer zu ruinieren.

Meine Meinung:

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann muss ich sagen, dass mich das Buch ziemlich enttäuscht hat... Ich habe mehr erwartet, eine tiefgründiger Geschichte, mehr Emotionen, mehr Romantik und mehr Veränderung.

Schon beim Cover finde ich, dass man auf den ersten Blick meint, es würde sich um ein Kinderbuch handeln und nicht um eines für Jugendliche. Der kleine Pluspunkt ist, dass es ein absoluter Eyecatcher ist, denn so ein Cover sieht man ja nicht alle Tage. Deshalb hat mich das Cover auch nicht davon abgehalten, das Buch zu lesen. Tatsache ist aber, dass es überhaupt nichts mit dem Buch zu tun hat, zumindest das Eis nicht, denn eigentlich würde eine Whiskyflasche tausendmal besser passen, so viel Alkohol, wie in der Geschichte die Runde macht.

Der Titel ist ganz schön und hat auch einen Zusammenhang mit der Geschichte, deshalb meckere ich da jetzt mal nicht rum, aber leider habe ich noch den ein oder anderen Minuspunkt auf Lager.

Nehmen wir mal Sutter. Nach der ersten Seite war ich so geschockt, wie ich es noch nie von einem Protagonisten was. Ich fand ihn mega unsympathisch, habe seine Gedankengänge überhaupt nicht nachvollziehen können und seine Art fand ich viel zu herablassend und eingebildet. Im Laufe der Geschichte hatte ich zwar immer mal wieder das Gefühl, dass seine große Charakterwende bald kommen würde, aber ein ums andere Mal wurde ich enttäuscht und Sutter bleib der dumme Säufer, der nichts aus sich macht und auch noch so ein süßes, unschuldiges Mädchen wie Aimee mit in seine Lage hineinzieht. Das hat mich fast am meisten an der Geschichte gestört: Das es überhaupt keine Entwicklung gab...

Aimee war zwar ein sehr sympathischer Charakter, aber sie war viel zu schwach und lies sich von allem und jedem beeinflussen. Und obwohl sie sich wirklich entwickelt hat und selbstbewusster wurde, hat sie trotzdem nicht kapiert, dass Sutter ein kompletter Idiot ist. Er war am Anfang der Geschichte einer und ist es zumindest für mich immer noch. Und irgendwie finde ich auch die Handlung der Geschichte total unwichtig. EIgentlich denkt man sich, dass Sutter endlich kapiert, wie dumm er die ganze Zeit war und dann mal schön sein Leben auf Vordermann bringt, aber nichts davon ist passiert. Hin und wieder gab es zwar eine "Heldentat" aber ansonsten war da nichts besonderes.

Und als letzten "Kritikpunkt" würde ich gerne noch die Namen der Charaktere nennen. Ich finde, dass Sutters Name total bekloppt klingt und außerdem überhaupt nicht zu seinem Charakter passt. Ich finde es immer ziemlich blöd und störend, wenn eine Person in einem Buch einen Namen hat, der überhaupt nicht zu ihr passt und leider war das in diesem Buch ziemlich oft der Fall. Und außerdem waren die Namen sehr außergewöhnlich. Klar muss man nicht immer diese 0815 Namen verwenden, aber das war mir dann schon wieder zu viel.

Aber weil ich nicht nur schlechte Seiten an der Geschichte gefunden habe und natürlich auch noch irgendwo die 3 Sterne rechtfertigen muss, die ich dem Buch gebe muss ich sagen, dass ich die Idee unglaublich schön finde und ich bin mir auch sicher, dass man daraus eine wunderschöne Geschichte hätte machen müssen, nur war die Herangehensweise nicht so ganz das wahre.

Und wenn ich so viel an der Geschichte zu kritisieren habe, wird sich der ein oder andere vielleicht auch fragen, warum ich das Buch nicht einfach abgebrochen hab, aber auch darauf habe ich eine Antwort: Der Schreibstil war der Hammer. So sehr wie mich das Buch auch genervt haben mag, ich war trotzdem nie gelangweilt und trotzdem hat der Autor es geschafft, mich an die Geschichte zu fesseln, und natürlich wollte ich auch noch unbedingt wissen, wie das Buch ausgeht.. Aber naja das Ende war leider auch nicht gerade berauschend.