Rezension

Gelungene Fortsetzung

Die Spiegelreisende Band 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast - Christelle Dabos

Die Spiegelreisende Band 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
von Christelle Dabos

Bewertet mit 5 Sternen

Erster Satz

Am Anfang waren wir eins.

Meinung

Gerade erst wurde Ophelia offiziell an den Hoch eingeführt, als der Familiengeist Faruk sie zur Vize-Erzählerin ernennt, dabei liegt Ophelia nichts ferner als vor großen Menschenansammlungen Geschichten zum Besten zu geben. Doch schon bald wird ihre Aufmerksamkeit auf ganz andere Ereignisse gelenkt - Ihre Hochzeit mit Thorn rückt näher, ihre Familie landet auf der Arche und im Mondscheinpalast verschwinden Adelige spurlos. Und auch Ophelia scheint vom Entführer ins Visier genommen worden zu sein.

Wieder führt ein personaler Erzähler durch die Geschichte, dabei gibt es zwischendurch Einsicht in längst vergangene Erinnerungen einer unbekannten Person. Der Schreibstil war flüssig und angenehm, sodass man zügig im Geschehen war. Der Pol als Arche wird im zweiten Band näher beschrieben und der Leser besucht mit Ophelia neue Orte. So auch Faruks Himmelsburg und einen Kurport am Rande der Arche. Zudem wird auch das System der Familien und deren Gunst beim Familiengeist näher erläutert. Neben den schon vorgestellten drei adeligen Familien gibt es zahlreiche verbannte Clans, die alle 15 Jahre die Chance erhalten ihr Ansehen zurückzuerlangen. So auch in diesem Jahr, kurz vor Thorns und Ophelias Hochzeit. Vorne im Buch gibt es dieses mal einen Querschnitt der Himmelsburg, Faruks Zuhause und einen Stammbaum der Familien am Pol.

Charaktere

Viele altbekannte Gesichter finden ihren Weg in den zweiten Band, aber auch der ein oder andere Neuzugang taucht auf. So reiht sich zum Kavalier, Ophelias ärgsten Widersacher am Pol, ein neuer Gegenspieler ein, der Gott untersteht. Er versucht Ophelia mit allen Mitteln von der Arche zu vertreiben und zu verhindern, dass Faruks geheimnisvolles Buch gelesen wird. Wer oder was Gott ist, wird zur größten Frage des Buches.

Der Familiengeist selbst erhält mehr Aufmerksamkeit und spielte eine wichtige Rolle im Ablauf des Buches. Er ist träge, vergesslich und alles andere als ein guter Anführer. Dennoch versuchen die Leute in seiner Gunst zu stehen, denn ein falsches Wort oder eine unbedachte Geste, könnte ihren Tod oder eine Verstümmelung nach sich ziehen.

Auch Ophelias gesamte Familie sorgt am Pol für reichlich Wirbel und Unordnung. Ihre Mutter versucht sie nach ihren Vorstellungen zu lenken, während ihr Vater endlich für seine Meinung einsteht, wenn auch erst spät. Und dann gibt es da auch noch die zahlreichen Tanten und Onkel, die alle ihre Meinung kundgeben wollen.

Fazit

Genauso atemberaubend und verzaubernd wie Band 1 geht die Geschichte mit Ophelia weiter. Neue Orte, neue Gesichter und zahlreiche optische Illusionen, denen man nicht trauen kann. Doch auch altbekannte, liebgewonnene Charaktere sind an ihrer Seite und versuchen dem Verschwinden auf die Spur zu kommen. 5 Sterne