Rezension

Gerne mehr vom Spurenfinder

Der Spurenfinder -

Der Spurenfinder
von Marc-Uwe Kling

Marc-Uwe Kling überrascht in jeder seiner Geschichten aufs Neue. Nach seinen Känguru-Chroniken, dem Dystopie-Roman Quality Land sowie einigen Kinderbüchern für Jüngere folgt nun ein schräger Fantasy-Jugend-Krimi, den er zusammen mit seinen zwölfjährigen Töchtern verfasst hat. Die folgende Rezension bezieht sich auf die Hörbuchfassung, die der Autor wieder einmal mehr fantastisch gut mit unterschiedlichen Stimmfarben selbst vorliest. In dem Roman geht es um den erfolgreichen Spurenfinder Elos von Bergen (ja, darauf legt Elos wert: Er ist SpurenFINDER, nicht SpurenSUCHER. Der Running Gag zieht sich wie einige andere durch das ganze Buch und wird mit jeder Wiederholung besser). Er ist eine Art Kommissar, der sich aber nach einigen turbulenten Abenteuern zur Ruhe gesetzt hat, um an seinen Memoiren zu arbeiten. Dass er dies ausgerechnet in dem Ort Friedhofen (der Name ist Programm) macht, bereitet seinen beiden Kindern, den Zwillingen Ada und Naru, keine Freude. Doch dann geschieht ein Mord und Vater und Kinder ziehen gemeinsam los, um ihn aufzuklären. Die Grundgeschichte ist rasch nachvollziehbar, die Umsetzung jedoch fantastisch, gruselig und spannend. Mal tauchen monsterhafte Wesen und Gestaltwandler auf, mal gerät die Familie in Machtkämpfe der Herrschenden, dann wieder geht es um das Familienleben im Haushalt eines alleinerziehenden Vaters von zwei lebhaften Zwillingen. Die Dialoge strotzen vor Ironie und sind sehr unterhaltsam. Dadurch ist der 336 Seiten starke Roman (das Hörbuch dauert knapp 8 Stunden) allerdings eher was für leseerfahrene Jugendliche. Auch die Zuordnung der Fantasienamen von Protagonisten und Spielorten ist anfangs nicht ganz leicht. Dann aber taucht man ein in eine spannende Spurensuche – äh, -findung…