Rezension

Teestunde beim Monster

Der Spurenfinder -

Der Spurenfinder
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

»Elos von Bergen war nicht einfach irgendein Spurensucher. Er war es, der das Rät­sel des Obe­lis­ken von Tar­nok gelöst hat. Er brachte der Grä­fin von Ober­lin­den ihren Grei­fen zurück. Er fing den Traum­mör­der von Alt­schwa­nen­berg. Er war der be­rühm­teste Spu­ren­sucher der Ver­lo­re­nen Pro­vin­zen. Wobei er sich selbst nie als Spu­ren­sucher be­zeich­net hätte. Elos von Ber­gen war Spu­ren­fin­der.«

Elos von Bergen hat das Spurenfinden eigentlich an den Nagel ge­hängt, seit ein Fall mit einem nach­tra­gen­den Nacht­ma­gier ihn und seine Kin­der Ada und Naru fast das Leben ge­kos­tet hätte. Da­rum woh­nen die drei nun seit eini­gen Jah­ren in Fried­hofen, dem ver­schla­fens­ten Dorf des ge­sam­ten König­reichs. Dort ar­bei­tet Elos – sehr zum Leid­wesen der Kin­der, die sich in dem Kaff un­säg­lich lang­wei­len – an der Nie­der­schrift se­iner zwan­zig­bän­di­gen Me­moi­ren. Doch dann ge­schieht aus­ge­rech­net in Fried­hofen ein rät­sel­haf­ter Mord, der den Spu­ren­fin­der in den ver­zwick­tes­ten Fall sei­nes Lebens hinein­zieht. Und wenn er glaubt, seine Kin­der wür­den der­weil zu Hause blei­ben und Däum­chen dre­hen, täuscht er sich ge­wal­tig.

 

Rezension:

Elos von Bergen hat sich in einem verschlafenen Kaff zur Ruhe ge­setzt. Dort will der ehe­ma­lige Spu­ren­fin­der – nicht -sucher, darauf legt er wert – seine Me­moi­ren schrei­ben. Seine bei­den Zwil­lings­kin­der Ada und Naru hät­ten da­ge­gen nichts gegen etwas mehr Ab­wechs­lung ein­zu­wen­den. Die be­kom­men sie über­ra­schend, als eines Nachts der Dorf­vor­ste­her bru­tal er­mor­det wird. Wi­der­stre­bend macht sich Elos mit sei­nen Kin­dern auf den Weg, den Fall auf­zu­klä­ren.

Mit dieser Fantasy-Detektivgeschichte richtet sich Marc-Uwe Kling vor­wie­gend an ein junges Pub­li­kum, wie man schon an der zen­tra­len Rolle, die die Kin­der des Prota­gonis­ten ein­neh­men, er­ken­nen kann. Auch wenn der Spu­ren­fin­der der ‚offi­zi­elle‘ Prota­gonist ist, ste­hen doch eigent­lich sie im Fokus. In­wie­weit seine rea­len Kin­der (im Ge­gen­satz zu denen des Prota­gonis­ten beide weib­lich), die er als Co-Auto­ren führt, am Buch mit­ge­wirkt haben, lässt sich na­tür­lich nicht ein­schät­zen. Das iden­tische Alter lässt aller­dings ver­mu­ten, dass man­che Cha­rak­ter­züge ‚ab­ge­färbt‘ haben könn­ten.

Die Handlungswelt entspricht der aus zahlreichen Fantasy-Werken ge­wohn­ten, mit­tel­al­ter­lich ge­präg­ten Fan­tasy-Welt. Dabei spielt der Autor aller­dings mit den be­kann­ten Stil­ele­men­ten und ge­winnt die­sen damit neue Sei­ten ab. Opfer- und Tä­ter­rol­len ver­schwim­men dabei gro­ßen­teils zu Grau­tönen, wie es in ähn­lich an­ge­leg­ten Bü­chern eher sel­ten der Fall ist. Dabei wird der Span­nungs­pegel (wohl auch in Hin­blick auf die Ziel­gruppe) meist flach ge­ha­lten. Ins­ge­samt ergibt die Story ein stim­mi­ges, ge­lunge­nes Werk, von dem man sich durch­aus eine Fort­set­zung vor­stel­len könnte.

Der Autor erzählt aus Beobachtersicht, wechselt dabei jedoch zwi­schen den je­wei­li­gen Hand­lungs­orten der Be­tei­lig­ten.

 

Fazit:

Diese Jugend-Detektivgeschichte in einer Fantasy-Welt entwickelt schnell ihr ganz eige­nes Fee­ling. Die Kom­bi­na­tion funktio­niert.

 

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