Rezension

Glück im Unglück für die Kinder von Beauvallon ...

Die Kinder von Beauvallon -

Die Kinder von Beauvallon
von Bettina Storks

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist doch immer wieder beeindruckend, welche wahren Geschichten in der Öffentlichkeit so gar keine Aufmerksamkeit bekommen haben, obwohl sie doch ihresgleichen suchen. Umso schöner ist es, dass die wunderbare Autorin Bettina Storks sich dieser Ereignisse angenommen hat, die das Leben so vieler Menschen nicht nur beeinflusst, sondern schlichtweg erhalten hat. Bettina nimmt mich mit an den kleinen Ort Dieulefit in Frankreich, in dem durch die selbstlose Hilfe der Einwohner so viele Menschen – besonders eben auch Kinder - der grausamen Judenverfolgung der Nazis entkommen konnten. In den sechziger Jahren, zwanzig Jahre nach Kriegsende, bekommt die junge Radiomoderatorin Agnes von ihrem Chef unter der Hand den Auftrag, genau dieser Geschichte nachzugehen. Noch ahnt niemand, dass dies nicht nur ihre geheimste, sondern wohl auch auch ihre persönlichste Geschichte werden wird. Ihre damalige Kindheitsfreundin Lily gehörte nämlich zu den aus ihrem Heimatort bei Nacht und Nebel verschleppten Juden, deren Schicksal bis dato oft im Ungewissen liegt. Agnes begibt sich auf Spurensuche und ist dabei nicht immer ein gern gesehener Gast …

Inzwischen kenne ich den großartigen Schreibstil der Autorin, von der ich fast alle ihre Werke gelesen und geliebt habe. Diesmal jedoch hat Bettina sich selbst übertroffen, denn ihr auf realen Fakten basierender Roman „Die Kinder von Beauvallon“ scheint eine besondere Herzensangelegenheit zu sein. Man spürt beim Lesen der Zeilen nicht nur die akribische Recherche, sondern auch die Liebe zu ihrem Projekt. Die Autorin denkt sich in die Figuren und erweckt sie damit zum Leben, was mich beeindruckt, gerührt und betroffen zurückgelassen hat. Von mir gibt es uneingeschränkte fünf von fünf Sternen verbunden mit einer unbedingten Leseempfehlung um ein weiteres kleines, leider nicht feines Kapitel unserer Geschichte unvergessen zu machen. Liebe Bettina … Chapeau!