Rezension

God save the Queen

Teatime mit Lilibet - Wendy Holden

Teatime mit Lilibet
von Wendy Holden

Bewertet mit 5 Sternen

England, 1932: Im Alter von 22 Jahren wird Marion Crawford die Lehrerin von Prinzessin Elisabeth und ihrer Schwester Margaret. Als Marion ihre Stelle im englischen Königshaus antritt, ist sie schockiert. Das Leben im Schloss hat nichts mit der Realität zu tun. Vor allem Lilibet, die zukünftige Königin, wächst Marion ans Herz. Als überzeugte Sozialistin macht Marion es sich zur Aufgabe, Lilibet das echte Leben zu zeigen. Sie fährt mit ihr Metro und Bus, geht in öffentliche Schwimmbäder und macht Weihnachtseinkäufe bei Woolworth’s. Ihr Einfluss auf die zukünftige Queen ist gewaltig. Doch Marion ahnt nicht, wie sehr sich auch ihr eigenes Leben durch die Royals verändern wird.

Rezension zu »Teatime mit Lilibet« von Wendy Holden

Diesen historischen Roman habe ich im Rahmen einer Buchverlosung auf Netgalley gewonnen. Die 528-seitige, gebundene Ausgabe mit der EAN 978-3-471-36027-9 kostet 22.00 € und erschien am 2. November 2020 bei List im Ullstein Verlag. Übersetzt aus dem Englischen von Elfriede Peschel.

  • Das Cover hatte mich zuerst an einen Kriminalroman erinnert, erst auf den zweiten Blick erkannte ich die beiden jungen englischen Prinzessinnen. Das erweckte mein Interesse. Grundsätzlich mache ich mir nichts aus royalen Familien, aber Queen Elisabeth hebt sich von allen Königshäusern deutlich ab und nachdem ich gerade die Serie "Crowen" auf Netflix verfolge, hielt ich dieses Buch für die ideale Ergänzung dazu. Der Schreibstil ist unterhaltsam und zeitnah, sodass man als Leser schnell in die Geschichte und Handlung hineinfindet. Auch die Charaktere sind meines Erachtens authentisch ausgearbeitet, wodurch die Protagonisten glaubhaft und lebendig wirken.
  • Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten, dennoch hat sich die Autorin die schriftstellerische Freiheit erlaubt und Fiktion mit Realität miteinander verwoben. Wendy Holden hat viel Herzblut und Leidenschaft bei diesem Roman an den Tag gelegt. Eigentlich will Marion Crawford Kinder aus ärmeren Schichten unterrichten, doch bald schon ist sie beim Herzog und der Herzogin von York als Gouvernante angestellt und unterrichtet deren beiden Töchter. Vor allem Lilibet, wie Elisabeth genannt wird, weiß nicht, wie es in der normalen Welt da draußen zugeht. Hier übernimmt Marion über viele Jahre die Rolle der Bezugsperson zwischen Realität und einem Leben als abgeschirmte Prinzessin. Als Leser erhält man einen tiefen und nachvollziehbaren Einblick in das englische Königshaus. Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Man begleitet die junge Prinzessin auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden und wird Zeuge, wie sich die Zeiten, die Politik und die Gesellschaft sowie das Denken der Generation verändert.
  • Ein unterhaltsamer, aufschlussreicher und nachdenklich stimmender Roman. Lesenswert *****

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