Rezension

Eine Geschichte mit dem gewissen Zauber

Teatime mit Lilibet - Wendy Holden

Teatime mit Lilibet
von Wendy Holden

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

„Die wahre Geschichte der Gouvernante von Queen Elizabeth II.

 

England, 1932: Im Alter von 22 Jahren wird Marion Crawford die Lehrerin von Prinzessin Elisabeth und ihrer Schwester Margaret. Als Marion ihre Stelle im englischen Königshaus antritt, ist sie schockiert. Das Leben im Schloss hat nichts mit der Realität zu tun. Vor allem Lilibet, die zukünftige Königin, wächst Marion ans Herz. Als überzeugte Sozialistin macht Marion es sich zur Aufgabe, Lilibet das echte Leben zu zeigen. Sie fährt mit ihr U-Bahn und Bus, geht in öffentliche Schwimmbäder und macht Weihnachtseinkäufe bei Woolworth’s. Ihr Einfluss auf die zukünftige Queen ist gewaltig. Doch Marion ahnt nicht, wie sehr sich auch ihr eigenes Leben durch die Royals verändern wird.“

 

Autorin Wendy Holden nimmt sich hier einem unheimlich faszinierenden und für die Leser regelrecht neugierigem Thema an: die Erziehung der Queen und ihrer Schwester. Gleich vorweg, denn genau dafür gibt es auch nur 4 von 5 Sterne von mir, hier wird viel biografische über die Gouvernante von Elizabeth und Margaret erzählt und nicht soooo ausschweifend, wie es manche gern hätten, über die Gelehrigkeit etc. der zukünftigen Queen und ob das auch alles so stimmt, was wir hier lesen? Große Fragen... Dennoch ist dieses Buch lesenswert und gibt einen unglaublichen Einblick in eine Welt, die heute doch etwas außergewöhnlich ist. Marion Crawford hatte in ihrem jungen Leben unheimlich starke Ziele: sie wollte den Armen und deren Kindern helfen und wo landet sie schlussendlich? Am Palast des Königs und soll die Gouvernante der Kinder des Königs werden....anders als gedacht, aber sie wagt den Schritt und wird in sehr vielen Dingen in eine neue Welt geführt, die sie so noch nie erlebt hat. Hier muss ich gestehen, habe ich auch nichts anderes erwartet, denn ein König lebt nunmal anders als das „einfache Volk“ und es ist klar, das Glanz und Gloria und alle Sitten und Gebräuche hinter den Mauern des Palastes eine eigene Welt sind. Genau diese Dinge hat Holden sehr gut beschrieben und durch ihre bildhaften Beschreibungen durfte wir uns ein wenig auf die Sofas und Chaiselongues des Palastes träumen, den Tee dazu nicht zu vergessen! 

Gouvernante Marion verliert ihr Herz an Elisabeth, die liebevoll „Lilibet“ genannt wird. Beide vertrauen sich und eine „Freundschaft“ entsteht zwischen Kind und Erwachsener. Da Marion aber im Herzen eine gewisse Intension hegt, will sie auch Lilibet das wahre Leben nicht vorenthalten und zeigt es ihr...Wie wir alle wissen, war die junge Elisabeth in Teenager-Jahren eine positive und selbstbewusste Frau, die sich selbst für Autoreparaturen nicht zu schade war. Ob das aber nun alles an Marion gelegen hat? Wissen wir ganz ehrlich nicht und wir werden es auch nie erfahren, denn das ist das Geheimnis der Queen höchstselbst und das ist auch gut so! Das Buch bietet natürlich sehr viel Material für Spekulationen und wir dürfen träumen, mitfiebern, mitfühlen und eine Marion erleben, die am Schluss ihrer Arbeit enttäuscht ist, von ihrer „Freundin“ Lilibet, denn schlussendlich war sie nur eine Bedienstete, die a

Ihre Arbeit gemacht hat. Für mich war es keine große Überraschung, denn die Queen hat andere Interessen und Verpflichtungen als ihr Gouvernante. Es mag überheblich sein, arrogant, zu selbstbewusst, eiskalt - wie auch immer! Die Queen ist wie sie ist, ob dies nun durch eine Gouvernante gepflegt wurde oder nicht, wird ein Geheimnis bleiben, das nur die Mauern des englischen Königshauses kennen.