Rezension

Großartiger Schreibstil; undurchsichtiger Plot!

Der Vogelgott
von Susanne Röckel

Bewertet mit 1.5 Sternen

Klappentext:
"Hier hat eine große Erzählerin aus einer grimmigen Geschichte einen grandiosen Roman gemacht. Die Mitglieder einer wissenschaftlich orientierten Familie werden durch eine zufällige Entdeckung auf einem Kirchenbild in den schwer durchschaubaren Mythos eines Vogelgottes hineingezogen mit einem Sog, dem sie so wenig widerstehen können wie der Leser dieser Geschichte. Spätestens als sich herausstellt, dass dieser Mythos eben nicht nur ein Mythos ist. Es ist eine sagenhafte, aber elende Gegend dieser Erde, wo die Verehrer des Vogelgotts leben, die ihm allerdings weniger ergeben als vielmehr ausgeliefert zu sein scheinen. In diesem unwiderstehlichen Roman entpuppt sich eine geheime Welt als die unsere, in der die Natur ihre Freundschaft aufkündigt und wir ihrer Aggression und Düsternis gegenüberstehen. Das ist nicht die übliche Jung und Jung Literatur, werden manche denken. Beim Lesen und vor allem Weiterlesen fragt man sich, warum man das Buch nicht aus der Hand legen kann, zumal hier nicht mit altertümlichen Spannungselementen gearbeitet wird."

 

Meine Meinung:
Während des Lesens habe ich versucht, einen Zugang zu diesem Buch zu finden, aber es ist mir einfach nicht gelungen.
Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich mit gerunzelter Stirn hin und her geblättert habe, da ich mit dem Gedanken etwas übersehen zu haben, nach einer erleuchtenden Schlüsselstelle suchen wollte.
Vergebens.
Denn leider sind die Wege, auf denen die Autorin um ihren erfundenen Vogelgott herumschleicht, zu verworren.
Die eigentlichen einzelnen Handlungs-Fragmente, die in einem fiktiven Land stattfinden, zu nichts sagend, oder beinahe zu "langweilig", um wirklich während des Lesens nicht gedanklich abzuschweifen.
Alll dies dann zu einer Zeit, die im Ungefähren bleibt.
Immer wieder unternimmt Susanne Röckel neue Anläufe, sich ihrem Thema anzunährern, aber es bleibt für mich persönlich leider bei absurden Situationen und andeutungshaften Drohkulissen, die mich genauso wenig erreichen konnten.
Die Sprache, bzw ihr Erzählstil hingegen ist wirklich großartig. (Vor allem im Prolog, der zeitlich weiter in der Vergangenheit liegen mag) ...
Aber der Sprachstil allein ist nur das halbe Buch, wenn überhaupt!
Wenn ich es nicht im Rahmen einer gemeinsamen Leserunde gelesen hätte, hätte ich es vermutlich vorzeitig abgebrochen.