Rezension

Hätte mir besser gefallen, wenn ich "Todeswächter" noch nicht gekannt hätte

Final Cut - Veit Etzold

Final Cut
von Veit Etzold

Nachdem mich im vergangenen Herbst "Todeswächter" durch seinen intelligenten Plot so begeistern konnte, hatte ich mir fest vorgenommen, auch die beiden Vorgängerbücher zu lesen. "Final Cut" ist nun der erste Band der Reihe um die LKA-Kommissarin Clara Vidalis.

Normalerweise lese ich Reihen lieber von Beginn an und in der richtigen Reihenfolge und wieder einmal weiß ich jetzt, warum dies so ist.
Cara Vidalis blieb mir schon in "Todeswächter" immer etwas fremd und das ändert sich auch hier in "Final Cut" nicht. Ich hätte mir eine vielschichtigere Charakterisierung gewünscht und dass sie nicht nur auf das eine traumatische Ereignis ihrer Vergangenheit reduziert wird...

Wie schon bei "Todeswächter" sind meine liebsten Protagonisten der dozierende MacDeath und Dr. Weinstein, der weitschweifige Pathologe.
Auch die Tatsache, die mich in "Todeswächter" so begeistern konnte, dieses Verquicken der Handlung mit psychologischen und mythologischen Beweg- und Hintergründen, ist in "Final Cut" in Ansätzen vorhanden, aber noch nicht so ausgereift wie im "Todeswächter".
Bereits die ganze Zeit seit der Beendigung von "Final Cut" frage ich mich, ob mich das Buch mehr hätte mitreißen können, wenn ich eben diesen dauernden Vergleich zu "Todeswächter" nicht ziehen könnte und würde? Wenn ich mit "Final Cut" begonnen hätte? Denn an sich ist es ja etwas absolut Positives, dass der Autor sich mit dem Fortschreiten der Reihe steigert!

Sei es, wie es ist - "Final Cut" ist unterhaltsam und auch nicht langweilig, aber die Begeisterung von "Todeswächter" konnte das Buch nicht in mir wecken. Dennoch werde ich sicher auch "Seelenangst", den zweiten Teil lesen, und schauen, ob sich das mehr schon in Richtung "Todeswächter" entwickelt.