Rezension

Ich kann kaum in Worte fassen, wie gut mir "Das Nebelhaus" gefallen hatte! Ein unglaublich spannender Kriminalroman, der ein bedrückendes Gefühl hinterlässt!

Das Nebelhaus - Eric Berg

Das Nebelhaus
von Eric Berg

Bewertet mit 5 Sternen

Diese Rezension will ich schon seid einer Ewigkeit schreiben, habe jedoch Angst das sie dem Buch nicht gerecht wird. Eric Berg hat mich wider erwarten absolut in Atem gehalten und mich immer wieder neu verwirrt. Ich hätte niemals gedacht dass mir ein Kriminalroman am Ende wirklich so gut gefällt, denn eigentlich klingt der Klappentext nach nichts besonderem. 
Doch der Autor hat durch seine unheimlich bildhafte Sprache aus "Das Nebelhaus" ein ganz besonderes Erlebnis gemacht. Ich habe mir unheimlich viele Zitate aus dem Buch herausgeschrieben und bin immer noch begeistert wenn ich sie lese!
Ich hatte als Leser die ganze Zeit das Gefühl, dass Eric Berg ein ganzes Stück von sich selbst in das Buch hineinbringt, was an einzelnen Textpassagen immer wieder deutlich wurde:

Wie fast alle Schriftsteller schrieb er zum Teil deswegen, weil er in seinen Texten Gefühle leben und Taten vollbringen konnte, zu denen er sonst nicht fähig war oder die er sich verbot.
Eric Berg: Das Nebelhaus, S. 92 

Für mich war es einfach toll, dass ich selber mit raten konnte und die Protagonistin Doro Kagel oft meine Gedankengänge aufgegriffen und recherchiert hat. Irgendwie hat der Autor es einfach geschafft, mich glauben zu lassen das es meine eigenen Ideen und Einfälle waren, obwohl er mich im geheimen durch die Geschichte gelenkt hat.

Das Lob eines geliebten Menschen ist ein Pokal aus reinem Gold.
Eric Berg: Das Nebelhaus, S. 328 

Für mich war es faszinierend zu sehen, welche Position ich selber zu den Attentaten eingenommen habe. Als ich zu Beginn von der Tat gelesen habe, war ich schockiert und habe den angeblichen Mörder verurteilt. Aber mit jedem kleinen Puzzlestück hat sich meine Einstellung geändert. Zuerst war mir der Mörder unsympathisch, dann dachte ich das die Tat jemand anders begangen hätte, dann war ich wieder beim ursprünglichen Täter.
Es war ein einziges hin und her und die Auflösung am Ende war wirklich so simple und doch so versteckt und erschreckend. 
Nie hat mich ein letzter Satz in einem Buch so zum schmunzeln aber auch nachdenken gebracht!