Rezension

Ich liebe die See...

Das Nebelhaus - Eric Berg

Das Nebelhaus
von Eric Berg

Inhalt: 

Was geschah in der »Blutnacht von Hiddensee«?

Seit Jahren haben sich die Studienfreunde Timo, Philipp, Yasmin und Leonie aus den Augen verloren. Als sie sich im Internet wiederbegegnen, verabreden sie sich für ein Wiedersehen auf Hiddensee. Doch das Treffen endet mit einem grauenvollen Verbrechen: In einer stürmischen Septembernacht werden drei Menschen erschossen, eine Frau wird schwer verletzt und fällt ins Koma.
Zwei Jahre nach dem Massaker beginnt die Journalistin Doro Kagel, den Fall neu aufzurollen. Nach und nach kommt sie den tatsächlichen Geschehnissen jener Nacht auf die Spur, und bald keimt in ihr ein schrecklicher Verdacht auf …

Ich mag Geschichten, die zwei Handlungsstränge haben, so auch “Das Nebelhaus”. Es wird die Handlung erzählt die zur Mordnacht 2002 auf Hiddensee geführt hat und nebenher die von Doro, Journalistin, die zwei Jahre später zum Jahrestag den Fall neu aufrollt.
Die Art wie Doro ermittelt ist mir sehr sympathisch. Sie befragt alle die auch nur im Geringsten beteiligt waren, um so ihre eigene Sicht auf die Vorfälle zu bekommen. Sie lässt sich nicht davon abschrecken auch mal abgewiesen zu werden, sondern ist hartnäckig und doch freundlich. Und so kommt sie auch ans Ziel. Sie findet heraus, was wirklich passiert ist und findet neue Vertraute.

Meine Meinung: 

Die vier Hauptcharaktere der Handlung von 2002 sind äußerst vielschichtig und schwer zu durchschauen. Allesamt sind sie mir aber gleichwohl sympathisch wie unheimlich. Ich möchte nicht glauben dass Leonie wirklich die Täterin ist, doch immer wieder kommt sie zur Sprache – ist sie wirklich so krank?
Und was, wenn es Phillip nun endgültig gereicht hat? Wurde Herr Nan von seiner Vergangenheit eingeholt? Oder hat doch Yim etwas zu verbergen?
Bis zu den letzten Seiten ist man sich als Leser des Verlaufes der Handlung nicht sicher, sodass auch der Spannungsbogen hochgehalten wird.
Der Schreibstil ist flüssig und verständlich. Man kann der Handlung sehr gut folgen. Auch die Zeitsprünge irritieren nicht. Die Handlung ist manchmal verknüpft und man fragt sich, was die Geschichte des Hausmeisterpärchens mit den Morden zu tun hat, aber auch dies klärt sich auf. Also nicht kompliziert geschrieben und von den Sprüngen gut verfolgbar.
Das Cover und die Gestaltung des Buches gefallen mir sehr gut. Das grün hat etwas Friedliches und ist nicht so düster, wie man es von anderen Neuerscheinungen kennt. Ich finde es sehr gelungen und passend für die Geschichte.
Auch das Setting finde ich sehr gut. Ich kann es mir sehr gut vorstellen wie unheimlich es auf einer Insel werden kann, wenn es stürmt, man Schatten sieht wo keine sind, und wenn man aufgrund der Einsamkeit die man dann erlebt auch etwas paranoid wird. Ich werde aufpassen müssen wenn ich das nächste Mal an der See bin und ein Sturm aufzieht.

Fazit:

Eric, du hast tolle Bilder in meinem Kopf erzeugt, mich unheimlich in die Irre geführt und mir viele spannende Lesestunden bereitet. Ich freu mich auf mehr!!!