Rezension

Kennt Liebe Grenzen ?

Die Liebe in Grenzen - Veronika Peters

Die Liebe in Grenzen
von Veronika Peters

Bewertet mit 5 Sternen

Sabine Peters ist mir schon aus vorangegangenen Bücher bekannt. Ihr letztes Buch " Ein Meer aus Gold und Grau " hat mir ausgesprochen gut gefallen, sodass ich unbesehen nach ihrem neuen Buch gegriffen habe.
Die Themen ihrer Bücher sind immer interessant und zeichnen sich durch Figuren aus, die außerhalb der Norm stehen und aus dem Einheitsbrei herausragen und deren Leben nicht gradlinig verlaufen ist. Aber gerade aus solchen Lebensläufen entstehen die interessantesten Geschichten.

In diesem Buch treffen wir die Protagonistin des Buches " Ein Meer in Gold und Grau " Katia wieder. Katia Werner hat mittlerweile eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert, allerdings nicht auf geradem Wege, sondern mit einem Schulwechsel, da sie die Schule wegen dem Rauchen eines Joints auf dem Schulhof verlassen musste. Um ihr Anerkennungsjahr absolvieren zu können, bewirbt sie sich als Betreuerin in der " Goldmühle ", einer Einrichtung in der Patienten mit langer Klinikerfahrung untergebracht sind und hier den Weg in die Eigenständigkeit lernen sollen. Mit einem heilpädagogischen Konzept, unter anderem dem Reiten und Pflegen von Pferden und dem Pflegen und Pflanzen von Gemüse und Blumen, lernen die Insassen Verantwortung zu übernehmen , Selbsterfahrung und Selbstvertrauen. Katia trifft dort die unterschiedlichsten Menschen , allen voran Konrad, den Spross einer adeligen Familie, der ihr mit Arroganz, aber auch mit Interesse an ihrer Person gegenübertritt. Konrad nimmt eine Sonderstellung in der " Goldmühle " ein. Er hat eine separate Wohnung, ist zwar Patient, übernimmt aber bei manchen Bewohnern auch die Therapeutenstelle . Überhaupt weiß man in der "Goldmühle " manchmal nicht , wer Patient und wer Therapeut oder Pädagoge ist. Zwischen Konrad und Katia entwickelt sich von Anfang an eine besondere Beziehung. Kann daraus eine Liebe entstehen, obwohl Katia Angestellte der Goldmühle ist und selbst eine großen Rucksack an Erfahrungen mit sich trägt,oder ist diese Liebe zum Scheitern verurteilt ?

Mir gefallen die Geschichten der Autorin ausgesprochen gut, vor allem auch deshalb, weil sie sehr realistisch sind, was wohl den eigenen Erfahrungen der Autorin geschuldet ist. Eine Lanze zu brechen für Leute , die außerhalb unserer Leistungsgesellschaft stehen, kann gar nicht oft genug passieren, vielleicht auch, weil unsere Leistungsgesellschaft auch häufig dafür sorgt, dass die Menschen an ihrem Rande stehen. Auch die Protagonistin aus ihrem vorangegangenen Buch zu treffen, hat mir Spaß gemacht, sieht man doch eine Entwicklung bei Katia, aber auch ihre Konstanz, was ihre Persönlichkeit angeht. Wenn ich die Bücher dieser Autorin lese, habe ich immer das Gefühl,eine große Familie zu beobachten, die durch irgendeine Sache miteinander verbunden ist. War es in ihrem letzten Roman die Pension , ist es hier die Goldmühle. Und immer sind es einzigartige Menschen, denen sofort meine Sympathie gilt, die hier agieren und vor allem ihre Macken nicht verbergen, wie dies heute ja gerne gemacht wird.

Es hat sich auch diesmal wieder gelohnt ein Buch von Veronika Peters zu lesen und so werde ich wohl weiterhin ihrer treuen Fangemeinde angehören.