Rezension

Realistisch aber wenig emotional

Die Liebe in Grenzen - Veronika Peters

Die Liebe in Grenzen
von Veronika Peters

Bewertet mit 3.5 Sternen

Liebe versus Pflichterfüllung

Katia Werner ist eine junge Frau, die ganz am Anfang steht und ihr Leben  in Angriff nehmen möchte, indem sie sich trotz fehlender Qualifizierung ihre erste Arbeitsstelle in einer psychiatrischen Heilanstalt sucht. Dort lernt sie den verschlossenen aber charismatischen Konrad kennen und nach kurzer Zeit auch lieben. Doch einmal abgesehen von ihren Schuldgefühlen bezüglich der ungleichen Beziehungsbasis (sie ist die Betreuerin, er der Patient) schleichen sich weitere Zweifel ein: fehlendes Vertrauen und mangelnde Perspektiven kommen erschwerend hinzu. Katia muss lernen, dass es manchmal besser ist einen Menschen loszulassen, um den eigenen Weg weitergehen zu können.

Auf dieses Buch bin ich dank des ansprechenden Titels samt Covergestaltung aufmerksam geworden, die Autorin war mir bisher hingegen unbekannt. Veronika Peters entwirft hier einen äußerst authentischen, stellenweise alltäglichen Roman über die Liebe und das Leben. Ein erstes Kennenlernen unter schwierigen äußeren Umständen, bestehende Grenzen die zwei Liebende nicht ohne weiteres überwinden können und eine Beziehung die auf Grund unterschiedlicher Lebensentwürfe zum Scheitern verurteilt ist. Gerade die Banalität dieser Erzählung hat mich persönlich angesprochen, denn sehr oft sind es gerade die kleinen Dinge, die fehlenden Alltäglichkeiten, die unterschiedlichen Lebensauffassungen die eine Liebesbeziehung auf die Probe stellen. Und nicht jedes Paar vermag diese Differenzen zu überbrücken. Die beiden Hauptprotagonisten Katia und Konrad bleiben im Verlauf des Buches eher blasse Charaktere und daher mangelte es mir an Identifikationspotential. Ein fehlendes Happy-End kann ich nicht bedauern, vielmehr ist es eine stetige Entwicklung in dieselbe, vom Leser erwartete Richtung.

Fazit: Ein stiller, lebensnaher Roman über das Gefühl des Verliebtseins, den Beginn einer ungewöhnlichen Beziehung und ihr Scheitern im Alltag. Schön zu lesen, gut nachvollziehbar aber realistisch-unnahbar erzählt, so dass es mir an emotionalem Tiefgang fehlte.