Rezension

Konnte mein Interesse nie ganz wecken. Zu wenig, was mich überzeugt hat, zu viel, was mir nicht gefallen hat.

Priest of Bones - Peter McLean

Priest of Bones
von Peter McLean

Bewertet mit 1.5 Sternen

Tomas Piety kehrt zusammen mit seinem Trupp aus dem Krieg zurück - nur um festzustellen, dass ihm sein Viertel und seine Geschäfte genommen wurden. Zusammen mit seinem Bruder, seiner Bande und einer guten handvoll Komplikationen macht er sich daran, sich zurückzuholen, was ihm gehörte.

 

Tja, und das war es im Grunde auch schon, was so passiert. Relativ distanziert erlebt man mit, wie Tomas Piety sich nach und nach seine Straßen zurückholt. Teilweise blutig, teilweise überstürzt, aber leider nie besonders bedacht oder raffiniert. Und das war es, was mir am meisten gefehlt hat: Raffinesse. Große Coups. Strategien. Probleme, die auftreten, stellen sich als keine allzu große Hürde heraus. Zwischentöne gibt es kaum. Das Geheimnis, mit dem Piety zu kämpfen hat, die Strippenzieher hinter manchen seiner Entscheidungen, wirken nicht wie etwas, das ihn maßgeblich belastet, alles seltsam blass. Alles fügt sich, allzu schnell.

Das Nebencharaktere auch wirklich nur nebenher laufen kann daran liegen, dass die Geschichte aus Tomas Sicht erzählt wird, aber auch das geht besser. 

Gegen Ende gibt es einen Moment, der auf größere Zusammenhänge und Komplotte hindeutet - doch ganz ehrlich, die letzten Kapitel haben bei mir nur Fragezeichen im Kopf hinterlassen. Die Ereignisse sind überstürzt, wenig logisch oder begründet und waren daher ehrlich gesagt schlicht langweilig. Mein Interesse an Band 2 ist damit endgültig erloschen.

 

Positiv anzumerken ist, dass sich das Buch gut und leicht weglesen lässt. Und das, obwohl mir der Ton des Erzählers nicht so recht gefallen hat: Oft habe ich mich gefühlt, als säße ich in einer schäbigen Bar am Tresen und ein alter, angetrunkener Typ erzählt mir in der Vergangenheit versunken seine Geschichte. Unaufgefordert, schmierig, unsympathisch.