Rezension

Der rechte Mann am rechten Platz

Priest of Bones - Peter McLean

Priest of Bones
von Peter McLean

Bewertet mit 3.5 Sternen

Thomas Piety war drei Jahre im Krieg für die Königin. Siegreich kehren er und seine Männer heim, so siegreich, dass eigentlich alle von ihnen an Kriegskoller leiden. Man hat sie nicht nur ent-, sondern auch sich selbst überlassen. Als sie Pietys Heimat erreichen, muss er feststellen, dass alles, was er sich zuvor aufgebaut hatte, kaputt ist. Seine Geschäfte wurden übernommen oder zerstört. Doch er und seine Männer sind kampferprobt, und obwohl er der Priester der heiligen Jungfrau ist, ist diese alles, nur nicht barmherzig. Thomas und seine Männer holen sich die Straßen der Pious Men zurück, doch bald muss er einsehen, dass es gefährlichere Feinde gibt als den Gouverneur oder rivalisierende Banden und manchmal List erfolgreicher ist als Magie. 

Thomas Piety, der Erzähler, ist ein schlauer, aber kein gebildeter Mann. Das merkt man auch daran, wie er die Dinge berichtet. Aus einfachen Verhältnissen stammend hat er sich zu einer Art Mafiaboss hochgearbeitet, der den Leuten in seinen Vierteln zwar keine Wahl lässt, aber auf gewisse Weise wirklich gerecht regiert. Trotz der Brutalität, die ihn und seine Männer umgibt, und ihrer Kriegsschäden fällt es meistens schwer, ihn nicht zu mögen. Reife Leistung des Autors! Andererseits gibt es in Ellingburg wirklich schlimmere Leute als die Pious Men. Das Buch ist spannend und flüssig geschrieben, allerdings fand ich, bei all den Problemen, die sich vor Thomas auftürmten, wurden diese immer ein bisschen zu einfach gelöst, notfalls mit Magie. Auch gab es ein paar zu viele Wiederholungen, die irgendwann zu Augenrollen führten. Unterhaltsame Lektüre, die sich jedoch in ihrer Komplexität mit den nächsten Büchern gern steigern dürfte. 3,5/5 Punkten.