Krimi mit hohem Unterhaltungswert, hat mich angenehm überrascht
Bewertet mit 4 Sternen
Neu-Rentnerin Angela langweilt sich. Ruhe und Abgeschiedenheit nach der stressigen Zeit im Job hatte sie gesucht und war zu diesem Zweck mit Ehemann Achim in ein äußerst beschauliches kleines Nest in der Uckermark gezogen. Bald schon merkt sie, dass das tägliche Backen von Obstkuchen sie nicht ausfüllt. Der eigenartige Todesfall, von der Polizei als Selbstmord abgetan, kommt ihr da gerade recht, denn sie glaubt an Mord und liegt mit ihren Ahnungen zu 81,4 Prozent richtig, wie Achim mal ausgerechnet hat. Sherlockine beginnt zu ermitteln…
Ich habe mich dieser Reihe lange verweigert, hatte irgendwie gefürchtet, dass mir alles zu albern vorkommen würde. Als ich mich dann doch zu einem Versuch entschloss, wurde ich angenehm überrascht.
Natürlich ist der Unterhaltungsfaktor in diesem Krimi hoch, dazu tragen unter anderem die stetigen Hinweise auf Angelas politische Vergangenheit bei. Und schließlich hat man sie so gut vor Augen, dass das Kopfkino ständig höchst amüsante Bilder liefert. Auch die Darstellung ihres Mannes ließ mich stetig schmunzeln, er kam mir vor wie eine Mischung aus analytisch denkendem Wissenschaftler und Mr. Stringer. Ich frage mich nur, ob sie ihn tatsächlich „Puffel“ nennt? ;-)
Die Krimihandlung selbst ist durchaus solide, zwar geprägt durch die ungewöhnliche Ermittlerin und ihre Methoden, die Personenschützer Mike regelmäßig an den Rand der Verzweiflung bringen, aber alles in allem gut nachvollziehbar und durch auftretenden Rassismus samt AfD bedauerlich aktuell.
Fazit: Krimi mit hohem Unterhaltungswert, hat mich angenehm überrascht.
»Immer wenn du so aufgewühlt handelst, hast du nur in 23,8 Prozent der Fälle Erfolg.«
»Und was passiert dann?«
»Ich sag nur Energiewende.«