Rezension

kurzweiliger Urlaubs-Krimi mit einer taffen Protagonistin

Mordseefest -

Mordseefest
von Emmi Johannsen

Bewertet mit 4.5 Sternen

ohne die unfassbare Neugier von Caro (á la Miss Marple) würde die Polizei jetzt noch im Dunklen tappen.

4,5 Sterne

Bei der jährlichen Party am Borkumer Nordstrand ist der krönende Abschluss immer der Fallschirmsprung der "Inseljungs", die neben dem Strandfeuer landen. Doch einer torkelt beim Landen und ein zweiter kracht ungebremst auf den Strand, weil sich dessen Schirm nicht geöffnet hat. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Caro Falk, die im Kiosk des Flughafens arbeitet, glaubt nicht an einen Unfall, denn der junge Mann war nicht nur ein sehr erfahrener Fallschirmspringer, sondern hatte auch etliche Feinde. Gemeinsam mit ihrem (guten) Freund Jan Akkerman macht sie sich auf Ermittlungstour.

Meine Meinung:
"Mordseefest" ist der dritte Teil der Reihe um Caro Falk. Der Kriminalfall ist jedoch in sich geschlossen und kann somit eigenständig gelesen werden. Es macht gar nichts, wenn man die beiden vorigen Bände nicht kennt, denn alles Wichtige aus dem Privatleben von Caro wird im Laufe der Geschichte häppchenweise serviert.

Caro ist eine sympathische, taffe junge Frau, die für meinen Geschmack jedoch etwas zuuu neugierig ist. Allerdings ist für die Ermittlungen ihre Neugier von großer Bedeutung, denn ohne diese würde sie nie so viele Geheimnisse der Inselbewohner erfahren - und diese fügt sie häppchenweise wie ein Puzzle zusammen, bis sie das Gesamtbild erkennt.
Und sie dabei zu verfolgen macht riesigen Spaß!! Die Autorin schafft es gekonnt, jede Menge Verdächtige zu präsentieren (denn es gibt genug, die den Toten nicht leiden konnten und/oder die von dessen Tod profitiert haben) und somit schwankt man ständig von einem Tatverdächtigen zum nächsten. Genauso muss guter Krimi sein!!
Kombiniert mit einer leichten flüssigen Sprache, viel Humor und Protagonisten, die polarisieren. Und natürlich der detaillierten Beschreibung der Insel Borkum und dessen Bewohner, die Urlaubsfeeling aufkommen lässt.
Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass die Polizei gefühlt überhaupt nicht ermittelt hat (und somit auch ein bisschen dümmlich rüberkam), sondern Caro den Fall im Alleingang gelöst hat.

Sehr toll und hilfreich fand ich die Übersichtskarte im inneren Buchdeckel, auf der die Insel Borkum sowie alle wichtigen Orte, die für die Geschichte von Bedeutung sind, eingezeichnet sind.

Fazit:
Kurzweiliger, humorvoller Nordseeinsel-Krimi mit einer taffen, aber seeehr neugierigen Protagonistin, der Lust auf mehr macht!