Rezension

Leider nur eine Kurzgeschichte

Das Fräulein von Berlin -

Das Fräulein von Berlin
von Joan Weng

Bewertet mit 3 Sternen

Hätte gerne viel mehr von Bernhard Greiff und seinen skurrilen Freunden gehabt

"Das Fräulein von Berlin" von Joan Weng ist ein netter Zwischendurch-Read. Drauf steht Roman. Dazu ein Schuss Krimi. Letztendlich ist das Buch aber (leider) nur eine Novelle, die dann nach um die 100 Seiten plötzlich und unvermittelt vorbei ist. Dabei hätte ich gerne noch so viel mehr davon gelesen...
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Die Geschichte spielt 1926 in Berlin. Kriegsveteran Bernhard Greiff wird von den Geistern der Vergangenheit gejagt. Bei der Arbeit in der Buchhandlung seiner Schwester kommt er etwas zur Ruhe. Er verguckt sich in das Dienstmädchen Ruth und schmachtet sie aus der Ferne an. Und dann bekommt er es auch noch mit Raub, Mord und Intrigen zu tun.
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Wunderbare 20erJahre Atmosphäre. Ganz viele interessante bis skurrile Charaktere. "Das Fräulein von Berlin" ist ein echtes Lesevergnügen. Aber wenn Roman auf dem Cover steht, erwarte ich auch einen Roman. Dass es sich dann letztendlich "nur" um eine Kurzgeschichte handelt, die Holterdiepolter zu Ende gebracht wird, ist sehr, sehr schade. So schnell, wie man in die Welt von Bernhard Greiff eintaucht, wird man auch wieder herauskatapultiert. Hier sollte der Verlag wirklich deutlicher hervorheben, dass es sich allenfalls um einen Kurz-Roman handelt.