Rezension

Schafft es Bernhard seinem Freund zu helfen?

Das Fräulein von Berlin -

Das Fräulein von Berlin
von Joan Weng

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:

Der Kriegsveteran Bernhard Greiff hat es nicht leicht, denn Nacht für Nacht plagen ihn die Schrecken des Kriegs. Zudem ist er der festen Überzeugung, dass er immer noch nicht ganz richtig im Kopf ist. Schließlich hat er einige Zeit in verschiedenen Nervenheilanstalten verbracht. Doch die Arbeit in der Buchhandlung seiner Schwester Vicky, bei der er auch wohnt, bringt Struktur in seinen Alltag und hilft ihm, sich zu festigen. Dennoch traut er sich nicht, das schöne Dienstmädchen Ruth Sundermann anzusprechen, wenn er ihr täglich auf seiner Runde mit dem Hund Brutus begegnet. Dabei hat sich Ruth von der ersten Sekunde an in Bernhards Herz geschlichen.

Als dann noch sein einziger Freund, der Leierkastenmann Karlheinz Düsenrein zu Unrecht festgenommen wird, muss Bernhard sich seinen Ängsten stellen. Denn für ihn steht fest, dass er seinem Freund unbedingt helfen muss.

 

Meine Meinung:

Wir begeben uns in das Leben von Bernhard Greiff, dem nach den schlimmen Erlebnissen im Krieg ein immer wiederkehrender Albtraum plagt. Zudem ist Bernhard durch seinen Aufenthalt in einigen Nervenheilanstalten zu einem zurückhaltenden und unsicheren Mann geworden, der von sich selbst glaubt, dass seine Handlungen nicht normal sind. Ich habe seine Unsicherheit und Angst, die ihn tagtäglich plagt, regelrecht durch die Zeilen gespürt. Man muss aber auch sagen, dass seine Umwelt nicht gerade dazu beiträgt, dass Bernhard aus seinem Schneckenhaus herauskommt. Vielmehr scheinen ihn alle zu dulden, ohne sich wirklich mit ihm, seinen Ängsten und Sorgen auseinanderzusetzen. Oft kam es mir so vor, als wenn ihn alle nur als Verrückten abstempeln, mit dem man eh nichts mehr anfangen kann. Dabei ist Bernhard ein herzlicher, loyaler und intelligenter Mann, der sich für seine Mitmenschen interessiert und einsetzt. Das wird vor allem deutlich, als ihn ein unbestimmtes Gefühl dazu treibt, seinem Freund, dem Leierkastenmann Karlheinz Düsenrein zu helfen, als dieser zu Unrecht verhaftet wird. Denn ihm Zuge seiner Ermittlungen muss sich Bernhard zwangsläufig seinen Ängsten und Sorgen stellen.

Ich habe Bernhard die Daumen gedrückt und mich für ihn gefreut, als er im Laufe der Handlung beginnt, zu sich selbst zu finden, sein Selbstvertrauen wiederzuerlangen und es schafft, seinen inneren Dämonen die Stirn zu bieten.

Der Autorin ist es gelungen, die Schauplätze anschaulich zu beschreiben und die Atmosphäre dieser Zeit einzufangen, sodass ich mich beim Lesen ins Berlin von 1926 zurückversetzt fühlte.

 

Fazit:

Eine Geschichte über einen Mann, der wegen schlimmer Erlebnisse im Krieg und seinen Aufenthalten in einigen Nervenheilanstalten von Ängsten und Sorgen geplagt wird und dadurch unsicher ist, wie er und sein Verhalten auf andere Menschen wirkt.

Ich habe Bernhard die Daumen gedrückt und mich für ihn gefreut, als er im Laufe der Handlung angefangen hat, zu sich selbst zu finden, sein Selbstvertrauen wiederzuerlangen und es schafft seinen inneren Dämonen die Stirn zu bieten.