Rezension

Leserausch

Totenrausch - Bernhard Aichner

Totenrausch
von Bernhard Aichner

Brünhilde Blum will mit ihren zwei Töchtern einen Neuanfang wagen. Denn sie ist eine international gesuchte Mörderin. In Hamburg will sie zur Ruhe kommen und startet dort mit einer neuen Identität und einem Aushilfsjob in einem Bestattungsinstitut. Doch der Mann, dem sie das alles zu verdanken hat, setzt ihr die Pistole auf die Brust. Er will, dass Blum ihr Versprechen einlöst, das sie ihm gegeben hatte, damit er ihr überhaupt half. Sie soll jemanden für ihn töten. Doch dieser jemand, ist ihr sehr ans Herz gewachsen… 

Ich habe leider die beiden Vorgängerbände noch nicht gelesen und kenne die Vorgeschichte der Protagonistin nicht. Das fand ich nicht schlimm, denn ich habe mich gleich gut zurecht gefunden. Das Buch ist in 61 sehr kurz gehaltene Kapitel aufgeteilt. Das hat mir besonders gut gefallen, denn das hat das Tempo vorangetrieben. Der Autor fällt durch seine kurzen, aber prägnanten Sätze auf. Er hält sich nicht mit unwichtigen Dingen auf, sondern schildert nur das Wesentliche. Wenn gesprochen wird, geschieht das nicht durch Anführungszeichen, sondern es ist eher eine Aufzählung. Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber man kommt klar damit, da es immer nur ein Dialog ist und man genau weiß, wer gerade spricht. Der Buchtitel beinhaltet das Wort „Rausch“ und genauso bin ich durch die Geschichte „gerauscht“! Man kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen, weil immer was Neues passiert und der Autor durch Egon Schiele einen perfekten Gegenspieler zu Brünhilde Blum geschaffen hat. Die beiden spielen ein Katz-und-Maus-Spiel und es bleibt bis zum Schluss spannend, wer gewinnt. Ein sehr toller Abschluss der Trilogie! 

Ein großes Lob an die Aufmachung des Buches! Zum einen ist der Schutzumschlag nicht nur ein einfacher Papierumschlag, sondern er ist außen beschichtet und sieht sehr hochwertig aus. Auch die Buchdeckel finde ich toll gestaltet, durch das grobe Muster ist das Buch sehr griffig. Was ich etwas Verschwendung finde, das sind die einzelnen Seiten. Innen wurde sehr großzügig mit dem Papier umgegangen, so wurde immer eine komplette Seite nur dafür benutzt, um die Kapitelzahl anzugeben. Die Gestaltung und der Buchaufbau sehen toll aus, aber es ist auch eine große Verschwendung wichtiger Resourcen, denn wenn man das mal zusammenrechnet, dann macht das 70 Seiten des Buches aus, wo nix draufsteht!