Rezension

Mein erstes Slaughter-Leseerlebnis leider eine Enttäuschung

Ein Teil von ihr
von Karin Slaughter

Bewertet mit 2 Sternen

          Für mich war dieser Thriller das erste Leseerlebnis mit der Autorin Karin Slaughter. Was ich bisher über sie und ihre Bucherfolge hörte und las, ließ mich voller Freude in diesen Thriller starten. Der Klappentext verheißt eine spannende Handlung. Doch die Story um Mutter und Tochter konnte mich leider nicht packen. Am liebsten hätte ich das Lesen aufgegeben, aber immer wieder nahm ich mir das Buch nach längeren Pausen erneut vor. Es war mir recht schnell klar, dass die Mutter Dr. Laura Oliver ein großes, gefährliches Geheimnis aus der Vergangenheit zu verbergen suchte. Das gelang ihr ja auch bis zu dem Amoklauf. Er offenbarte ihre andere Seite.

Was in den 1980er Jahren und in der Gegenwart um die Flucht von Tochter Andy passierte wird recht zäh und langatmig erzählt. Die 512 Seiten erschienen mir unendlich. Es werden viel zu viele Gespräche geführt, endlose Dialoge, alles zu detailreich ausgewalzt. Das, was ich mir als eine interessante Geschichte vorgestellt hatte, langweilte mich bald nach den ersten Seiten. Etwas Schwung kam erst viel zu spät ins Geschehen, nach ca. 100 Seiten etwa. Und auch dann konnten mich die Entwicklungen sowohl in Gegenwart als auch in der Vergangenheit nicht überzeugen. Die Charaktere sind merkwürdig verschwommen, irgendwie nicht faßbar, handeln mal so, mal so, nicht zielgerichtet. Weder Laura, noch Andrea (Andy) sind mir sympathisch, zumal Andy mit ihren 31 Jahren sehr lasch und ohne Antrieb durch ihr Leben driftete. Warum? Ich konnte es mir nicht erklären bei der erfolgreichen Mutter.

Zum Ende hin löst sich alles mit einer Dynamik wie aus dem Nichts auf. Die Handlungsstränge führen zusammen. Doch der Knalleffekt bleibt aus.

Meine Enttäuschung war groß. Ich werde mich nicht unbedingt bei dem Überangebot an guten Autoren dieses Genres nach weiteren Werken von Slaughter umsehen!

Von mir 2 von 5 Sternen!