Rezension

Meiner Meinung nach eher ein Justiz-Krimi, als ein Thriller!

Eine bittere Wahrheit
von Nicci French

Da ich ein absoluter Fan von Thrillern und Psychothrillern bin, hatte ich mich im Vorfeld sehr auf mein erstes Buch von Nicci French gefreut.

Doch leider wurde ich etwas enttäuscht, denn das Buch ist meiner Meinung nach kein Thriller, ich würde es eher als Justiz-Krimi einordnen, da sich die ganze Story nur im Gefängnis und im Gerichtssaal abspielt.

Doch nun zum Inhalt:

Tabitha wurde in Untersuchungshaft gesteckt, da sie im Verdacht steht, ihren ehemaligen Lehrer und nun auch Nachbarn umgebracht zu haben. Dieser wurde tot in ihrem Schuppen aufgefunden und jemand hat der Polizei in einem anonymen Brief gesteckt, dass der Lehrer Stuart Rees sich damals an der noch minderjährigen Tabitha vergangen hat bzw. sie ein Verhältnis hatten.

Die Pflichtverteidigerin von Tabitha rät ihr, sich schuldig zu bekennen, da die Beweislast zu schwer drückt. Doch damit ist die kratzbürstige Tabitha überhaupt nicht einverstanden und möchte sich daher lieber selbst verteidigen. Ein ziemlich naiver Plan, doch sie zieht es durch...

Mithilfe Ihrer McKenzie-Freundin Michaela (ihrer ehemaligen Zellengenossin) verbessern sich ihre Chancen leicht, da Michaela sehr spitzfindig ist und vollen Einsatz zeigt. Ich bin froh, dass dieser Charakter im Buch auftauchte, dadurch hatte ich wenigstens einen Akteur, den ich sympathisch fand, denn mit Tabitha konnte ich mich leider gar nicht anfreunden. Ihre teilweise kindischen und unüberlegten Aussagen und Aktionen (gerade im Gerichtssaal) haben mich ziemlich genervt.

Ich hätte mir allgemein etwas mehr Schwung in dem Buch gewünscht - es gibt z.B. sehr viele Wiederholungen während der Zeit der Recherche, die Tabitha in einem stillen Kämmerlein im Gefängnis anstellt. Die Gerichtsaussagen der einzelnen Dorfbewohner sind hingegen spannend und man erfährt immer mal wieder etwas Neues - doch wer der wirkliche Mörder ist, bleibt dem Leser bis kurz vor Schluß ein Rätsel.

Wie der Mörder durch Tabitha entlarvt wird, ist zwar schlüssig erklärt, jedoch meiner Meinung nach dennoch weit entfernt von der Realität, wie leider so einige Details im Buch.

Die recht kurzen Kapitel sind hingegen gut zu lesen und insgesamt unterhält das Buch, aber für meinen Geschmack dennoch nicht spannend genug.