Rezension

Interessante Handlung

Eine bittere Wahrheit
von Nicci French

Bewertet mit 5 Sternen

„Eine bittere Wahrheit“ von Nicci French habe ich als Taschenbuch mi 505 Seiten gelesen, die in 76 Kapitel eingeteilt sind.

Tabitha Hardy ist wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, einem idyllischen Dorf an der englischen Küste. Doch schon bald wird der tote Nachbar in ihrem Gartenschuppen gefunden und sie wird als Täterin verhaftet. Sie kann sich kaum erinnern, was sie an diesem Tag getan hat. Im Gefängnis wartet sie auf ihren Prozess und versucht alles, um ihre Unschuld zu beweisen. Durch ihre unfreundliche und aggressive Art macht sie sich keine Freunde. Gerade im Gefängnis sollte das wichtig sein. Sie geht davon aus, dass sie bald wieder frei sein wird.

Bei den Ermittlungen erfährt man mehr über Tabitha, ihre Vergangenheit und auch über das Opfer, das vielleicht doch nicht so beliebt im Dorf ist, wie alle sagen. Da könnte es so einige Täter geben. Da sie mit ihrer Anwältin nicht zufrieden ist, will sich Tabitha selbst vertreten, was für eine Laiin unmöglich scheint.

Die Handlung dreht sich hauptsächlich um Tabitha, wie sie mit allen Mitteln versucht, ihre Unschuld zu beweisen und manchmal auch in Zweifel gerät, nicht doch die Mörderin zu sein. Eine große Hilfe und eine gute Freundin ist ihre ehemalige Zellengenossin Michaela dabei geworden. Ohne sie wäre sie sicher nicht so weit gekommen.

Als Leser weiß man auch immer nicht, was man denken soll. War sie die Täterin oder doch nicht? Bei der Beweissammlung tauchen immer wieder Personen auf, die auch ein Motiv gehabt hätten.

Das Ende ist dann doch anders als gedacht.

Das Buch ist kein typischer Thriller. Bis auf den Toten zu Beginn gibt es keine weiteren Taten. Danach geht es nur noch um die Aufklärung des Falles, die Beweissammlung und die vielen Tage am Gericht. Trotzdem wird es nicht langweilig.

Durch den guten Schreibstil konnte ich zügig lesen und mir alles sehr gut vorstellen.

Tabitha war mir ziemlich unsympathisch. Auch vor Gericht ist sie unbeherrscht, rüpelhaft und oft ohne eine Grundhaltung an Anstand und Respekt. Es war sehr schwer, sie zu beurteilen. Trotzdem bewundere ich sie für ihren Mut, die Ausdauer und Kraft, die sie in ihre Verteidigung gesteckt hat.

Für mich war es das erste Buch von Nicci French und es hat mir sehr gut gefallen.

Das düstere Cover passt auch prima zu der düsteren Geschichte.