Rezension

Miriam “versucht” aufzuräumen

Die kurze Stunde der Frauen -

Die kurze Stunde der Frauen
von Miriam Gebhardt

Bewertet mit 3 Sternen

Ich hatte gehofft aus diesem Buch mehr über den Mythos der Frauen in der Nachkriegszeit herauszufinden. Nachdem lesen sind bei mir nun jedoch nur ein paar fette Fragezeichen und auch ein paar Ausrufezeichen vorhanden. 

Die von mir erhoffte tiefgehende, gut begründete und differenzierte Analyse der Lebensrealität der Frauen und auch die Folgen dieser Zeit blieb aus. 

Mir wurde zwar die Illusion der Trümmerfrauen allerdings wurde analytisch nur an der Oberfläche gekratzt. 

In diesem Buch habe ich zudem den roten Faden etwas vermisst. Es war teilweise ziemlich wirr und Formulierungen wurde teilweise wortwörtlich wiederholt. 

Der Schuldfrage bzw. dem Unschuldsmythos der deutschen Frauen widmet sie leider nur ein kurzes Kapitel. Da hätte ich mir deutlich mehr erhofft, schließlich ist es ein sehr wichtiges Thema. 

 

Das schlimmste war jedoch wie sie über die Frauen der Nachkriegszeit geschrieben hat. Sie war übertrieben herablassend und hat sie herabgestuft und ihre schwierigen Lebensverhältnisse und die Umstände nicht genug gewürdigt. 

 

An ihrer Quellenarbeit sind bei mir während des Lesens auch einige Zweifel aufgekommen. Genervt hat mich, wenn sie die verwendeten Quellen bereits interpretiert und zusammenfasst wiedergibt anstatt sie zu zitieren damit man sich als Leser auch ein eigenes Bild machen kann anstatt einfach alles schlucken zu müssen was sie aufgeschrieben hat. Hin und wieder gab es auch Unstimmigkeiten in ihren Argumentationen die mich sehr gestört haben. 

Insgesamt hat das Buch jedoch seine Höhen und Tiefen. Empfehlen kann ich es jedoch nicht wirklich.