Rezension

Schwierig...

Die kurze Stunde der Frauen -

Die kurze Stunde der Frauen
von Miriam Gebhardt

Ich hatte mir viel vom Sachbuch „Die kurze Stunde der Frauen“ erhofft, ganz erfüllt wurden meine Erwartungen leider nicht. Das Buch ist in neun Kapitel gegliedert und zieht verschiedene Quellen wie Briefe und Tagebücher heran. Den Mythos der Trümmerfrauen räumt sie zwar auf, doch dies ist mittlerweile auch keine bahnbrechende Erkenntnis mehr. Mir fehlte eine neutrale und analytische Herangehensweise, die auf sachlicher Ebene die Lebensrealität der Frauen in der Kriegs- und Nachkriegszeit reflektiert. Der Aspekt der Emanzipation zieht sich durch das Buch und wirft einen eher herablassenden Blick auf die Zeitzeugen von damals. Die Interpretationen der Autorin zu Tagebucheinträgen enthalten teilweise zeitliche Fehler und werden mit ihrer eigenen subjektiven Meinung wiedergegeben, was der Sachlichkeit des Buches nicht zugutekommt. Hin und wieder gibt es inhaltliche Wiederholungen zwischen den Kapiteln und auch die Verweise auf eigene Publikationen empfand ich als störend und unangebracht.