Rezension

Musketiere, Engel und ein Menge Magie!

Ashblood - Die Herrin der Engel
von Garth Nix

Bewertet mit 4 Sternen

Für Fans der Mantel- und Degen Romane (und Filme) sowie Engel (Fantasy Anteil)

Der Schreibstil, lässt sich gut lesen und ist flüssig, Lese Spaß pur.

Das Cover wirkt mit dem dunklen grünen Hintergrund aber den goldenen Elementen wie Degen und Flügeln recht ansprechend, auch mit den schwarzen Schwaden um die Mitte, die das Dunkle und Böse darstellt. Der Schriftzug Ashblood in Gold ist erhaben und glänzend gestaltet. Es gibt sehr gut einen Teil des Inhaltes wieder und wirkt in sich stimmig.

Fazit:

Wir befinden uns im Reich Ystara, eine Welt die starke an die Zeit der Musketiere erinnert in dem Engel eine wichtige Rolle spielen, die vor etwas mehr als hundert Jahren von der Aschblut-Plage überrannt wurde. Schuld daran sei das Abwenden ihres Schutzherrn, des Erzengel Palleniel. Mit daran Schuld trägt die Engelsmagierin Liliiath, sie flüchtete sich in einen magischen Schlaf, um die Zeit zu überdauern. Nun erwacht sie und scheint noch immer eine junge Frau zu sein, wenigstens optisch. Sie will nun endlich ihren geheimen Plan in die tat umsetzen. Auch wenn Menschen und Engel sie aufhalten wollen, wird sie triumphieren. Und obwohl der Preis unvorstellbar hoch ist, wird sie alles Opfern – im Namen der Liebe!

Wir finden uns schnell im Ambiente eines sogenannten Mantel- und Degen Roman zurecht, in der ein gewisse Anlehnung an die Drei Musketiere zu finden sind. Einige kennen bestimmt von uns Verfilmungen oder sogar die Romanvorlage von Alexandre Dumas so konnte man sich gut in die Zeit hineinversetzen. Direkt genannt wird kein Zeitrahmen im Roman, aber man kann davon ausgehen, dass man sich im 17./18.Jahrhundert befindet. So spielen nicht nur die Musketiere ihre Rolle, es finden sich auch ein Kardinal und eine Königin inklusive ihrer Garden darin. Zusätzlich runden auch Engel und ihre Hierarchie das ganze ab – damit die Fantasy Elemente.

Die Engel werden gut beschrieben und als Charaktere gut dargestellt. Im Vordergrund steht die Engelsmagierin Liliiath mit ihrer Geschichte, ihrem geheimen Plan und den notwendigen Intrigen, um diesen umsetzen zu können. Allerdings wurde dieser Teil der Handlung nicht so klar erklärt, wie ich es mir gewünscht hätte und damit habe ich nicht alle Seiten ihres Charakters kennenlernen können – dass sie nichts Gutes im Schilde führt – klar!

Im Mittelpunkt stehen: Simeon, ein noch in Ausbildung befindlicher, aber sehr talentierter Arzt, Henri, ein Glücksritter erster Klasse, der dies hingebungsvoll zelebriert. Agnez, die nach Ruhm als aufstrebende Musketierin strebt und Dorothea, eine begnadete Ikonenmacherin und Gelehrte der Engelsmagie.

Alle vier sind wundervolle Charaktere, sie passen zueinander und sind als Gruppe unschlagbar. Obwohl sie über völlig verschiedene Fähigkeiten und Vorstellungen bezüglich ihres Lebens verfügen, versuchen sie ihr Glück und ihren Weg zu finden. Sie ergänzen sich ideal – was einem als Leser*in im Laufe der Handlung klar wir und mit Sicherheit auch so gewollt. Sie sind alle Bestandteile eines großen Plans und ihr Schicksal nimmt so seinen Lauf. 

Nach einer gewissen Anlaufschwierigkeit zu Anfang (die ersten ca. 150 Seiten) konnten mich die einzelnen Handlungsstränge nach und nach gefangen nehmen. Sie fügen sich im Laufe der Handlung zusammen und Enden in einem großen „Showdown“.

Der Roman kann optisch mit Cover, schön gestalteten Karten in der Klappbroschur als auch zu Anfang des Romans überzeugen, aber auch mit einer wundervollen Handlung und passenden Charakteren gelingt es ihm uns in die Zeit der Musketiere und damit in einen spannenden Mantel- und Degen Roman mit Fantasy und Engeln zu entführen. Nur in Richtung Liliath hätte ich mir etwas mehr gewünscht und einen schnelleren Spannungsaufbau im ersten Drittel des Romans, von mir 4 Sterne dafür.