Rezension

Ashblood

Ashblood - Die Herrin der Engel
von Garth Nix

Bewertet mit 3 Sternen

Der bekannte Fantasy- Autor Garth Nix hat mit „Ashblood – Die Herrin der Engel“ sein neustes Werk auf den Büchermarkt gebracht. Dieses ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann daher gelesen werden, ohne dass man andere Bücher aus der Feder von Nix gelesen hat.

 

Klappentext:

Vor mehr als hundert Jahren kam die Aschblut-Plage über das Reich Ystara. Sein Schutzherr, der Erzengel Palleniel, wandte sich damals von seinem Volk ab – heute glaubt jeder, dass die Engelsmagierin Liliath die Schuld daran trägt, was vor so langer Zeit geschehen ist. Um die Zeit zu überdauern, flüchtete sich Liliath in einen magischen Schlaf, aus dem sie nun erwacht. Sie ist immer noch eine junge Frau, und sie wird ihren geheimen Plan von damals endlich umsetzen. Auch wenn Menschen und Engel sie aufhalten wollen, wird sie triumphieren. Und obwohl der Preis unvorstellbar hoch ist, wird sie alles opfern – im Namen der Liebe!

 

Mir ist Garth Nix vor allem durch seine Trilogie Das alte Königreich bekannt, daher habe ich mich mit einer gewissen Grunderwartung an das Buch herangewagt. Doch leider sind meine Erwartungen und Hoffnungen an dieses Buch nicht vollständig erfüllt wurden.

Zunächst möchte ich das Bonusmaterial in dem Buch positiv erwähnen. In dem Buch sind mehrere hilfreiche Karten beigefügt wurden, welche ich nur zu gerne ratsam zur Hand genommen habe. Dadurch konnte ich oftmals der Geschichte bzw. die Wege der Charaktere besser nachvollziehen.

Der Schreibstil von Garth Nix ist recht bildhaft. Gekonnt schafft es der Autor, dass Bilder vor meinem geistigen Auge entstehen. Und nur zu gerne stelle ich mir örtlichen Gegebenheiten vor und kann mich in diesen fallen lassen. Nix besticht hier durch seine detailreiche Erzählweise. Dadurch wird eine dichte und packende Atmosphäre erschaffen, sodass man tief in der Geschichte abtauchen kann. Leider ist mir der Einstieg in das Buch nicht leichtgefallen. Der Prolog ergibt im ersten Moment nicht wirklich Sinn und der Sprung zur Haupthandlung fand ich zunächst auch zu extrem. Nur recht langsam fügen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen, sodass ich mich besonders zu Beginn sehr konzentrieren musste. Auch die Spannung wurde meiner Meinung nach nicht immer hochgehalten. Es gab Passagen, welche sich meiner Ansicht nach gezogen haben, welche ich als zäh empfunden habe. Durch diese musste ich mich durchbeißen und wurde dann aber zum Glück mit ansprechenden Ansätzen belohnt.

Auch die Welt an sich fand ich sehr interessant. Die Grundidee mit den Engeln fand ich sehr ansprechend. Doch leider hat mich hier die Umsetzung nicht überzeugen können. Es wird immer wieder erwähnt, wie die Engel im Alltag der Menschen eingesetzt wird und auch welchen Tribut diesem gezollt werden muss. Aber genau in diesem Aspekt der Welt haben mir die Details erwähnt. Oftmals kommen die Engel nur kurz angeflattert, erfüllen eher widerwillig ihre Aufgabe und versuchen schnell wieder zu entkommen. Hier hätte man meiner Meinung nach definitiv mehr machen müssen. Man hätte den Engel mehr Tiefe zugestehen sollen und diese aktiver in die Handlung eingreifen sollen. Hier haben mir einfach die intensiven Szenen mit den Engeln gefehlt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist in meinen Augen die Charakterdarstellung. Auf der einen Seite gibt es Liliath, eine alte Engelsmagierin, welche aus einem langen magischen Schlaf erwacht ist. Sie nutzt die Menschen in ihrem Umfeld nur zu gerne für ihre Pläne aus. Sie gibt sich eher geheimnisvoll und versucht konsequent ihre Ziele zu erreichen und geht dabei auch mal im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Sie ist definitiv kein Sympathieträger, macht die Handlung aber spannender und ist teilweise auch unberechenbar und führt zu ein paar unerwarteten Wendungen. Dann sind auf der anderen Seite die vier jungen Auserwählten. An diesen ist etwas besonders und man erfährt mit ihnen zusammen immer mehr die Zusammenhänge. Henri, Dorotea, Simeon und Agnez spüren beim ersten Zusammentreffen eine tiefe Verbundenheit, welche sie sich aber nicht erklären können. Auf der einen Seite liest man einige Details über diese jungen Leute, aber dann bleiben sie auch eher blass und oberflächlich. Mir sind sie leider auch nicht wirklich ans Herz gewachsen. Hier wollte der Autor wohl einfach zu viel, bei mir ist leider keine Bindung zu den Charakteren entstanden. Daher habe ich leider auch nicht so richtig mitgefiebert oder um sie gebangt.

 

Insgesamt konnte der Autor Garth Nix mit seinem Fantasy- Buch „Ashblood – Die Herrin der Engel“ meine Erwartungen nicht vollständig erfüllen. Es gab interessante Ansätze, die Grundidee und der Weltenaufbau waren recht ansprechend. Doch die Umsetzung empfand ich als mangelhaft. Mir fehlten hier intensive Szenen mit den Engeln und auch die Charaktere sind mir nicht wirklich ans Herz gewachsen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.