Rezension

Mysteriösen Prophezeiung

Mord auf der Insel Gokumon -

Mord auf der Insel Gokumon
von Seishi Yokomizo

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein neuer Fall für Privatermittler Kosuke Kindaichi, der klassischen Krimiserie aus Japan. Kosuke Kindaichi kehrt aus dem Krieg zurück und reist auf die abgelegene Insel Gokumon, um der einflussreichen Familie seines Kriegskameraden Chimata Kito die Todesnachricht zu überbringen, der auf einem Rückführungsschiffs gestorben ist. Seine letzen Worte prophezeien ein düsteres Verbrechen: »Ich will nicht sterben. Ich ... ich ... darf nicht sterben. Ich muss nach Hause. Sonst werden meine drei Schwestern ermordet…« Als Gast des reichsten Fischereibetriebes auf der Insel versucht Kosuke mehr herauszufinden, um die drei Schwestern und die Cousine zu schützen, doch die Bewohner reagieren mit Misstrauen und Argwohn. Es herrscht eine unheilvolle Atmosphäre der Angst und man fragt sich: »Warum löste Chimata Kitos Ableben eine solche Panik auf der Insel aus? Was versetzte ihre Bewohner in derartige Alarmbereitschaft?» Die Insel Gokumon, wo nur Nachfahren von Piraten und Sträflingen lebten, mit dem unheilvollen Namen Höllentor oder Gefängnistor. 

»Die rätselhaften Honjin-Morde» konnten mich überzeugen. Sollte man den ersten Teil nicht kennen, ist das unproblematisch, denn darauf wird sogar eingegangen und man wird direkt angesprochen. Diese Fortsetzung verläuft nach den selben Mustern: viele skurrile Figuren, die in einem Personenregister aufgeführt werden, viele Details und eine unvorhersehbare Handlung zum Miträtseln, weil man den selben Wissensstand hat, wie der Ermittler, ein ungewöhnliches Setting, eine unaufgeregte Erzählweise, die nach und nach des Rätsels Lösung ansteuert und Haikus. Im zweiten Teil erfährt man auch noch ein bisschen mehr über Kosuke, aber diesmal wirkt die Handlung sehr aus der Zeit gefallen, wenn man das Frauenbild bedenkt. Insgesamt wurde ich wieder gut unterhalten, auch wenn mir der erste Teil ein wenig besser gefallen hat.