Naiver FBI-Frischling stolpert durch seine erste Ermittlung
Bewertet mit 3 Sternen
Ich war nach der Leseprobe sehr neugierig auf das Buch, da sie Spannung und eine interessante, abwechslungsreiche Geschichte versprach.
Im Mittelpunkt stehen der frisch gebackene FBI-Agent Nico und die junge Beta, die vom FBI überwacht wird. Beta war für mich ein gut akzeptabler Charakter. Man lernt sie nicht so besonders gut kennen, aber das was man erfährt ist bei mir auf jeden Fall nicht angeeckt. Anders sah das allerdings bei Nico aus. Unter einem FBI-Agenten stelle ich mir jemanden vor, der intelligent ist und analytisch denken kann und keinen, der zu allem „ja und Amen“ sagt. So kam Nico aber leider in meinen Augen häufig rüber.
Schon als er überraschend während seiner Ernennungsfeier vom Gelände eskortiert wird, da er sich leider doch nicht zum Agenten eignet, geht er mir zu brav. Ich wäre auf 180. Würde verlangen mit einem Vorgesetzten zu sprechen und mich garantiert weigern einfach so abzuziehen. Natürlich stellt sich raus, das alles nur Show war, leider etwas zu durchsichtig, damit er für ein Ultra-geheim-Projekt rekrutiert werden konnte, trotzdem habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wie er es mit der Einstellung so weit bringen konnte. Auch in seinem neuen Job sagt er mir bei zu vielen Sachen, die einen intelligenten Menschen eigentlich stutzig machen sollten, einfach immer nur ja, da er ja für „die Guten“ arbeitet und schon alles richtig sein wird. Die Einstellung war mir einfach zu naiv!!
Erst als selbst ein Blinder nicht mehr dran vorbeisehen könnte, wird Nico endlich klar, dass er auf der falschen Seite steht, worauf ihm die Beweise dafür praktischerweise quasi schön säuberlich von jemand anderem zusammengetragen in den Schoß fallen. Das ging mir dann doch erheblich zu einfach.
Alles in allem fand ich die Idee für das Buch wirklich gut. Leider hat der Protagonist, den man die ganze Zeit gerne mal schütteln wollte, damit er endlich sein Hirn einschaltet, das Urteil dann doch ziemlich nach unten gezogen.