Rezension

ernstes Thema, leicht serviert

T.R.O.J.A. Komplott - Ortwin Ramadan

T.R.O.J.A. Komplott
von Ortwin Ramadan

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Gesundheit ist Pflicht. Mit dieser Philosophie ist der 21-jährige Nico aufgewachsen. Wie alle anderen US-Bürger trägt auch er Nanobots in seinen Blutbahnen, die seinen Körper rund um die Uhr überwachen und sogar kleine Operationen vornehmen können. Als Nico als FBI-Agent für das Geheimprojekt T.R.O.J.A. rekrutiert wird, erfährt er allerdings, dass die kleinen Helfer im Körper noch wesentlich mehr können: Wenige Klicks genügen und die Nanobots docken sich an den Sehnerv an. Und schon erhalten die Ermittler Bilder, die direkt aus dem Kopf einer verdächtigen Zielperson kommen. Nico ist fasziniert. Das ist die Revolution im Kampf gegen Kriminalität und Terrorismus. Mit Feuereifer macht der junge Agent sich an seine erste Observation. Doch schon bald kommen ihm Zweifel… Als Nico das Projekt hinterfragt, wird er selbst zum Gejagten. Und vor den Spionen in seinem eigenen Körper scheint es kein Entrinnen zu geben...“

Auf dem Cover sieht man ein großes Auge, bei genauerem Hinsehen fiel mir auf, dass das Bild aus Ziffern zusammengesetzt ist, 0en und 1en. Als ich das entdeckte, stand mein 16jähriger Sohn gerade neben mir und sagte: "Mama, das sind Binärcodes, das habe ich sofort gesehen!"

Der junge Nico lebt in in einer nicht zu fernen Zukunft und träumt von einer Karriere beim FBI. In seiner Zeit bekommen alle Menschen kleine Nanlobots, die ihre Gesundheit überwachen und auch Einfluß auf ihre Ernährung nehmen. (Je nach Blutwerten sind bestimmte Gerichte in der Kantine nicht verfügbar.)                    Die Idee der totalen Kontrolle ist nicht neu, aber immer wieder interessant und der Gedanke, Menschen quasi zu gesunder Ernährung zu zwingen, ist mir so noch nicht begegnet.

Dass die Nanobots noch mehr können, nämlich die Welt mit den Augen der überwachten Personen sehen, findet Nico zuerst nicht bedenklich, das ändert sich jedoch allmählich, als er beauftragt wird die junge Beta zu überwachen...

Die schnellen Szenenwechsel haben mich etwas an die Erzählweise eines Films erinnert. Die Geschichte ist spannend, aber schlicht erzählt, einiges hätte man mit mehr Tiefgang erzählen können. Da es aber ein Jugendbuch ist und kein Thriller für Erwachsene, finde ich das in Ordnung. 

Was mich gestört hat, war Kapitel 59. Hier wird der Prolog aufgegriffen (an sich gut und auch erwartet), aber die Szene wird anders dargestellt, es passt nicht. Ich hatte das Gefühl, der Autor widerspricht sich. Überhaupt wirkte das Ende auf mich, als hätte der Autor schnell fertig werden müssen, weil ihm der Abgabetermin im Nacken saß. Schade eigentlich!