Spannendes Thema - leider ohne Tiefgang
Das T.R.O.J.A.-Komplott ist ein Jugendthriller, der sich mit dem Thema Überwachung auseinandersetzt.
Es ist eine Zeit in der Zukunft. Eine Zeit, in der alle Menschen Nanobots in ihren Blutbahnen tragen. Diese überwachen den Körper rund um die Uhr und sind sogar in der Lage kleinere Operationen vorzunehmen. Gesundheit steht über allem und so wird so manchem Genussmensch schon mal der Kaffee oder gar Fleisch verweigert. Auch Nico lebt in dieser Zeit. Mit gerade mal 21 Jahren hat er es geschafft. Als frischgebackener FBI-Agent wird er für das Geheimprojekt T.R.O.J.A. rekrutiert. Doch hier muss er erkennen, dass die Nanobots noch mehr können. Nur wenige Befehle genügen und die Nanobots docken sich an den Sehnerv an und liefern den Ermittlern Bilder direkt aus dem Kopf der überwachten Person. Nico ist zunächst fasziniert, doch dann kommen ihm Zweifel an seinem Tun. Seine Zielperson ist die 20jährige Beta. Doch warum steht sie überhaupt auf der Liste der Verdächtigen? Nico beginnt das System zu hinterfragen und wird dabei ganz schnell zum Gejagten…
Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog, der die Neugier weckt. Doch danach flacht die Handlung ziemlich ab. Die Charaktere sind oberflächlich und die Handlung hat keine Tiefe. Naiver FBI-Agent, der schließlich die Seiten wechselt. Definitiv ein Jugendroman mit angenehm kurzen Kapiteln, die sich sehr schnell lesen lassen. Die Thematik ist jedoch gut gewählt. Nanobots, die den Körper kontrollieren, so weit hergeholt ist das eigentlich nicht in einem Zeitalter, in dem „wearables“ aktueller denn je sind. Wer sich ungesund ernährt, muss mehr für seine Krankenversicherung bezahlen. So abwegig fand ich die Idee gar nicht. Man hätte das Thema um die Nanobots gerne noch weiter ausbreiten können. Doch letztendlich führt Ortwin Ramadan den Leser sehr schnell zum Ende. Gerne hätte ich auch noch mehr über das Leben in der Zukunft erfahren, doch außer den eingeführten Nanobots schien alles ziemlich beim Alten geblieben zu sein.
Das Buch ist geeignet für jugendliche Leser, die gerade anfangen Dystopien oder ähnliches zu lesen. Für Erwachsene sind die Handlung und die Figuren einfach zu flach.