Rezension

Nicht mein Buch

Du bist so schön, sogar der Tod erblasst -

Du bist so schön, sogar der Tod erblasst
von Akwaeke Emezi

Bewertet mit 3 Sternen

"Du bist so schön, dass sogar der Tod erblasst" ist das erste Buch, das ich von Akwaeke Emezi las. Ich bin durch das farbenfrohe Cover aufmerksam geworden, entscheidend für meine Lektürewahl war jedoch, dass ich sehr gerne außereuropäische Literaturen lese. Ich war sehr gespannt auf die Autorin. 

Doch am Ende bleibt die Geschichte für mich ähnlich blass, wie das Gesicht der Protagonistin auf dem Cover. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Feyi, die früh durch einen Unfall ihre große Liebe Jonah verloren hat. Fünf Jahre später hat sie das Geschehene immer noch nicht verarbeitet und ist unfähig, sich auf jemanden einzulassen. So bleibt es bei Milan bei mehr oder weniger heißem Sex. Beim Nachfolger Nasir schätzt Feyi, dass sie nicht bedrängt wird von ihm. Dann winkt ihr eine Chance: Sie erhält eine Einladung auf eine karibische Insel. Dort hat sie Gelegenheit, ihre künstlerischen Arbeiten zu präsentieren, v.a. aber taucht sie ein in eine Welt der Schönen und Reichen. Ahnungslos steht ihr bei der Ankunft am Flughafen plötzlich der berühmte Starkoch Alim gegenüber; es ist Nasirs Vater. Feyi fühlt sich schnell zu ihm hingezogen, gemeinsame Verlusterfahrungen scheinen sie zu verbinden. Wird Feyi rechtzeitig die Notbremse ziehen, oder - falls nicht- wie wird der verreiste Nasir auf diese Liason reagieren?

Der Schreibstil der Autorin liest sich gut. Mir persönlich ist er phasenweise aber zu flach und obszön. Das mag ich nicht so. Vielleicht gehöre ich aber einfach nicht zur Zielgruppe der Autorin. Feyi fand ich schnell sehr unsympathisch, was sich im Verlauf der Geschichte, nur geringfügig ändert. Sie erscheint mir sehr egoistisch und auch oberflächlich. Solange sie ihren Spaß hat, scheint die Welt für sie in Ordnung und sie analysiert und belacht es später mit ihrer Freundin Joy. Diese Frauenfreundschaft ist etwas interessanter als Feyis Leidenschaft für Männer. Wirklich ansprechend fand ich letztlich aber nur die Passagen über den Umgang mit Verlust und Trauer. Hier konnte ich mich auch am ehesten in Feyi hineinversetzen. Man wünscht ja schließlich niemand, in jungen Jahren schon große, schmerzhafte Verluste erleiden zu müssen.

Insgesamt gesehen fand ich das Buch eher mittelprächtig. Es ließ sich gut lesen, aber letztlich nehme ich aus der Lektüre nichts mit. Ich werde ggfs. mal nachsehen, was die Autorin sonst so für Geschichten schreibt.