Rezension

"Nothing is impossible, the word itself says I'm possible!" (Audrey Hepburn)

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne - Juliana Weinberg

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne
von Juliana Weinberg

Bewertet mit 4 Sternen

Audrey ist die Tochter eines Briten und einer Holländerin, geboren wurde sie 1929 in Brüssel. Schon als 6-jährige muss Audrey 1935 einen herben Verlust erfahren, denn ihr Vater bricht mit der Familie und verschwindet erst einmal aus ihrem Leben. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges siedelt sie mit ihrer Familie von England ins holländische Arnheim und bekommt aus verschleierungstaktischen Gründen den Namen Edda. Zurück in England besuchte sie mit viel Engagement eine Ballettschule und hat den Wunsch, einmal eine berühmte Primaballerina zu werden. Doch dieser Wunsch erfüllt sich nicht, dafür bekam sie die Möglichkeit, als Model zu arbeiten und erhielt auch kleine Rollen in englischen Filmen. Entdeckt wird Audrey durch die Schriftstellerin Colette, die diese als Hauptdarstellerin für ihr Broadway-Stück Gigi als Hauptdarstellerin engagiert. Von da an ging die Karriere von Audrey Hepburn steil nach oben, machte sie zur Oscarpreisträgerin und weltweiten Stilikone, aber auch ihr soziales Engagement ist berühmt…

Juliana Weinberg hat mit „Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne“ eine unterhaltsame Romanbiografie vorgelegt, die über 5 Abschnitte dem Leben der wunderbaren Schauspielerin nachspürt und sie für den Leser sehr greifbar macht. Der flüssige, bildhafte und fesselnde Erzählstil lässt den Leser in Audreys Fussstapfen treten, um ihren Lebensweg nachzuzeichnen und sich dieser oftmals verträumt und mysteriös wirkenden Frau anzunähern. Schon der Prolog über ihre Kindheit hinterlässt ein trauriges Gefühl, denn sie musste nicht nur den Krieg und die damit verbundenen Entbehrungen durchmachen, sondern auch noch mit dem Abschied ihres Vaters zurechtkommen, der die Familie verließ und ihr damit die Zweifel an ihrer Person und ihren Fähigkeiten eingepflanzt hat. Die Autorin zeigt dem Leser nicht nur eine sensible und begabte Frau, sondern neben der verletzlichen Seite auch eine starke und hartnäckige Persönlichkeit, die sich immer wieder mobilisieren kann. Ihren Einstieg in die Karriere als Schauspielerin begleitet man ebenso, wie ihre erste Ehe mit Mel Ferrer und die Hoffnung auf Mutterglück. Ihrer Mutterrolle wurde sie nicht immer gerecht, weil ihr Beruf als Schauspielerin sie oftmals sehr vereinnahmte, was in Audrey durchaus Gewissensbisse hervorrief. Nach zwei gescheiterten Ehen findet sie am Ende mit Robert Wolders einen Gefährten, ebenso wird die Freundschaft zum Modeschöpfer Givenchy für Audrey zum Anker.

Audrey wirkt oftmals wie eine Getriebene, die es jedem recht machen will und doch daran scheitert, weil etwas dabei immer auf der Strecke bleibt. Ihre Unsicherheit, die in ihrer Kindheit begründet liegt, kaschiert sie durch Verbissenheit, oftmals ist sie zu hart zu sich selbst und voller Verzweiflung, dann wieder liebevoll und fürsorglich. Doch über allem wohnt ihr eine Stärke inne, die sie vorantreibt und ihre Stimme auch für andere erheben lässt – mit ihrem Engagement für Unicef, durch das sie sehr viel bewirken konnte.

„Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne“ ist ein gelungener Einblick in das Leben dieser außergewöhnlichen Frau, die nicht nur in „Frühstück bei Tiffany“, sondern auch in „Krieg und Frieden“ oder „Sabrina“ brillierte. Ein schöner Roman über eine Ikone. Verdiente Leseempfehlung!