Rezension

Oberflächliche Hauptprotagonistin im New York der 40er Jahre - enttäuschend

City of Girls - Elizabeth Gilbert

City of Girls
von Elizabeth Gilbert

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein ellenlanger Brief der nervigen, oberflächlichen und naiven Vivian, der einfach kein Ende zu nehmen scheint...

Bewertet mit 2,5 Sternen.

"City of Girls" von Elisabeth Gilbert  ist im Mai 2020 als Taschenbuch mit 496 Seiten beim Verlag S. Fischer erschienen.

Es handelt sich hier das neue Werk der Autorin von "Eat Pray Love", entsprechend hoch waren wohl auch die Erwartungen.

Das Cover finde ich großartig, es strahlt pure Lebensfreude aus, Wagemut und Sorglosigkeit.

Der Klappentext klang für mich vielversprechend, so, als könne der Leser den Spaß am Leben und die Risikobereitschaft, die Vivian an den Tag legt, direkt miterleben. Sprühende Lebensfreude, eine Huldigung an das glamouröse New York der 40er Jahre, das hatte ich hier erwartet.

Ich hätte auf meine innere Stimme hören sollen, die mich immer warnt, wenn ein Werk von den Medien so himmelhochjauchzend gelobt wird - das gefällt mir dann selten, dafür bin ich wohl nicht intellektuell genug ;)

Die Protagonistin Vivian schreibt hier einen Brief an Angela, von der wir später erfahren, wer sie überhaupt ist. Sie erzählt von ihrem Leben, wie sie vom Land fort- und zu ihrer Tante Peg nach New York geschickt wurde, die dort ein Theater mit Revuegirls und drittklassigen Shows betrieb.

Von all dem, was sie in New York erlebte. Und wie es weiterging.

Dabei geht es erstmal vorrangig um Glanz und Glamour, das Leben hinter den Kulissen, und vor allem um ihr ausschweifendes Sexleben. Für mich persönlich war der Erzählstil eher unpassend für eine solch alte Dame...

Vivian ist so oberflächlich, teils naiv, teils sorglos und man weiß gar nicht, was sie eigentlich will. Sucht sie Anerkennung oder will sie bloß ihren Spaß haben?

Die Welt des Theaters ist an sich aufregend und dass Vivian ihr Nähtalent und ihre Kreativität in die Truppe einbringt und aus abgelegten Sachen  aussergewöhnliche Kostüme zaubert, finde ich klasse.

Aber das Ganze ist so sehr überlagert von Glamour, Sex und falscher Freundschaft, dass ich ein sehr ambivalentes Lesevergnügen hatte und ausgesprochen froh war, als ich am Ende angelangt war .

In meinen Augen leider ein Werk, dass man nicht gelesen haben muss...