Rezension

Oh nein, nicht das Pferd ...

Verräterisches Lavandou -

Verräterisches Lavandou
von Remy Eyssen

Bewertet mit 5 Sternen

... das war mein Gedanke beim Lesen der ersten Seiten. Tote Menschen sind für uns Krimi-Leser ja eigentlich kein Problem, aber tote (Haus-)Tiere werden dem Autor oft etwas übel genommen. In dieser Reihe sind sie aber glücklicherweise eine Ausnahme.
Leon Ritter kenne ich seit dem ersten Band und ich kann jedem nur empfehlen, alle Bücher zu lesen, denn die Figuren entwickeln sich stetig weiter und das Privatleben spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Schon allein deshalb, weil leider auch Leon und seine Familie oft selbst in große Gefahr geraten.

Die im Lauf der Reihe immer farbenfroheren Cover mit den idyllischen Provence-Motiven machen die Bücher zu einem Hingucker und lassen den oft sehr blutigen und brutalen Inhalt nicht direkt erahnen.
Remy Eyssens Schreibstil ist sehr lebendig und anschaulich, so dass wir Leser immer hautnah dabei sind. Nicht nur die Figuren kann man sich bestens visualisieren, sondern auch die meist wunderschönen Schauplätze in Südfrankreich. Für mich ist das insofern auch besonders, da ich viele Orte dort selbst schon bereist habe und deshalb eine noch bessere Vorstellung davon habe.
Die Protagonisten, allen voran Leon, sind mir sehr sympathisch und nach inzwischen zehn Bänden hat man so etwas wie eine Beziehung aufgebaut: jeder neue Teil ist wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Ich freue mich immer, wieder etwas Neues von den lieb gewonnenen Charakteren zu erfahren.

Was den aktuellen Fall betrifft: es gibt eine wirklich schlimm zugerichtete tote Frau und Spuren, die in die Vergangenheit führen.
Leon ist Rechtsmediziner und unterstützt seine Lebensgefährtin Isabelle Morell und ihre Kollegen bei den polizeilichen Ermittlungen.
Zartbesaitete Leser mögen an manch einer Stelle im Buch schon mal schwer schlucken müssen, es geht schon eher in Richtung Thriller, aber blutige Szenen werden auch nicht unnötig in die Länge gezogen.
An Spannung mangelt es dieser Geschichte auf jeden Fall nicht und am Ende wird es noch sehr persönlich für Leon.

Ich habe mich wieder einmal bestens unterhalten gefühlt und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band. Urlaubsfeeling, gepaart mit fesselnder Krimistory, echt spitze!
Wer diese Reihe mag, sollte sich auch mal die Bücher von Pierre Lagrange ansehen: könnte sich lohnen.