Rezension

Pageturner

Die Rückkehr des Würfelmörders - Stefan Ahnhem

Die Rückkehr des Würfelmörders
von Stefan Ahnhem

Bewertet mit 5 Sternen

Der Würfelmörder, er überlässt Auswahl von Opfer, Tatwaffe und Tatort Würfeln, treibt noch immer sein Unwesen, die Ermittler um Fabian Risk haben noch nicht einmal erkannt, dass die sehr unterschiedlichen Morde einem einzigen Täter zuzurechnen sind. Doch dann gibt es einen Durchbruch und endlich ist man ihm auf der Spur.

Immer mehr auf der Spur ist Fabian Risk auch noch jemand anderem: Einem seiner Kollegen, den er mehrerer Morde schuldig hält. Doch der ist sehr gewieft und schwer zu überführen. Neben all dem muss sich Fabian auch noch Sorgen um seine Familie machen.

In Dänemark ist Dunja Hougaard weiterhin auf der Flucht vor ihrem ehemaligen Chef Kim Sleizner, und er scheint ihr immer näher zu kommen.

Wie ich bereits in der Rezension zum vierten Band der Reihe geschrieben habe, werden die Romane immer komplexer, wobei hier zumindest kein neuer Fall dazukommt, es gibt sowieso schon genug Baustellen. Ob alle davon in diesem fünften Band beendet werden, verrate ich natürlich nicht.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass man die Vorgängerbände kennen sollte, bevor man diesen Band liest, es wird hier stark Bezug auf diese genommen und ohne sie zu kennen, wird es schwer fallen, diesen Band in Gänze zu verstehen, und eher frustrierende als unterhaltsame Lesestunden erzeugen. Es reicht meiner Meinung nach auch nicht nur den vierten Band zu kennen, da auch dort schon frühere Bände stark verknüpft sind, weswegen ich es kritisch sehe, dass die beiden Würfelmörder-Bände als Dilogie vermarktet werden.

Erzählt wird wieder in vielen kurzen Kapiteln und häufigen Perspektivewechseln, immer wieder gibt es dadurch kleine Cliffhanger, die Spannung wird so durchgehend hoch gehalten. Dass der Leser bzgl. des Würfelmörders mehr weiß als die Ermittler, ist dabei kein Hindernis, im Gegenteil, der Spannung tut das gut – der Roman ist ein Pageturner

Über die Charaktere habe ich bereits in früheren Bände geschrieben. In diesem steht neben Fabian und Irene vor allem Kim Sleizner im Mittelpunkt, der mir immer mehr als vollkommen überzeichnet erscheint, und ich mich wieder und wieder frage, wie es so jemand zum Chef der Kopenhagener Mordkommission bringen konnte – und dann denke ich mir, dass das womöglich gar nicht so unwahrscheinlich ist, es gibt leider ähnliche Typen, die es im wahren Leben sogar noch viel weiter gebracht haben.

Im Gegensatz zum letzen Band wird es in diesem tatsächlich mindestens eine Auflösung geben. Der Showdown ist heftig, und stellenweise habe ich mich gefragt, ob es überhaupt weitere Bände geben wird – ich hoffe es!

Auch der fünfte Band der Reihe konnte mich wieder komplett überzeugen, und entwickelte sich schnell zum Pageturner. Man sollte die Vorgängerbände unbedingt vorher gelesen haben – ich empfehle die ganze Reihe und vergebe volle Punktzahl.