Rezension

Regt zum Nachdenken an

Der ehrliche Finder
von Lize Spit

Bewertet mit 4 Sternen

Bewegend, schön und traurig

Was mich bei "Der ehrliche Finder" auf den ersten Blick fasziniert hat, war das Buchcover des Romans. Die aneinander gereihten Punkte in mehreren Reihen konnte ich nicht wirklich einordnen und kann es auch jetzt nach der Lektüre nicht. Der gesamte Roman enthält so unheimlich viel, über das man nachdenken kann, und dass obwohl er gar nicht so viele Seiten hat.
Erzählt wird die Geschichte von Jimmy und Tristan und ihrer Freundschaft. Jimmy ist ein Einzelkind und scheint in der Schule nicht sonderlich beliebt zu sein. Er ist für sich allein bis Tristan Ibrahimi, geflüchtet durch halb Europa, in seine Klasse kommt. Die Freundschaft der beiden steht im Zentrum des Romans und man erfährt als Leserin einiges über ihr Kennenlernen und die familiären Hintergründe der beiden. Besonders eindrücklich fand ich die geschilderten Verhältnisse der Familie Ibrahimi und die durch Traumta entstandenen Verhaltensweisen. Es war wie ein Blick in die Abgründe einer Flucht, ohne dass die Geschehnisse ausformuliert wurden.
Ganz besonders nachdenklich hat mich das Ende des Romans gestimmt. Ohne hier Konkretes zu verraten, so hat mich das Romanende verwirrt, ratlos, traurig und nachdenklich zurückgelassen. Ich hätte mir ein anderes gewünscht und kann trotzdem verstehen, dass gerade dieses (vielleicht) notwendig war, um die Leser und Leserinnen zu erreichen und zum Nachdenken zu zwingen. Denn genau das sollte Literatur meiner Meinung nach erreichen!