Rezension

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Schwächer als Band 1

Fragmente - Dan Wells

Partials - Fragmente
von Dan Wells

Fazit: Die Geschichte konzentriert sich mehr auf die Suche nach Informationen und die Erzählung schwächelt im Mittelteil ziemlich. Anfang und Ende konnten mich allerdings komplett überzeugen und ich bin gespannt auf den Abschluss der Trilogie. Obwohl mich dieses Buch nicht so sehr überzeugen konnte wie sein Vorgänger, ist es trotzdem lesenswert und ein Muss für Fans von Band 1.

Inhalt:
Nachdem Kira erste bahnbrechende Entdeckungen gemacht hat, was das RM Virus angeht, macht sie sich nun auf die Suche nach weiteren Informationen, die ihr helfen könnten, das Heilmittel zu entdecken und die Menschheit zu retten, das Verfallsdatum der Partials zu erforschen und bestenfalls aufzuhalten und herauszufinden, welche Rolle sie selbst spielt. Gerade nachdem sie sich selbst keiner der beiden Fraktionen mehr richtig zugehörig fühlt, hält sie es für ihre Pflicht, beide zu retten und ihnen eine Zukunft in Frieden zu ermöglichen. Dabei muss sie sich dorthin begeben, wo alles angefangen hat: zu ParaGen.

Meinung:
Im Gegensatz zum Auftakt der Trilogie, welcher ausschließlich aus Sicht von Kira geschrieben war, gibt es hier mehrere Sichtweisen. Die wichtigste bleibt weiterhin die der Hauptfigur, allerdings nimmt auch die von Marcus einen großen Teil des Buches ein und andere Charaktere lassen einen kurzzeitig an den Geschehnissen teilhaben, wenn gerade keiner der beiden vorangegangen anwesend ist und der Leser trotzdem auf dem neuesten Stand bleiben soll. 
Zum einen erleichtert diese Veränderung einem das Verständnis, da man über die Ereignisse besser im Bilde ist als Kira allein und man einen anderen Blickwinkel bekommt als bisher, allerdings gibt es dabei auch Nachteile. Zum einen gibt es dauernde Sprünge in der Handlung und auch die wechselnden Sichtweisen machen es einem nicht immer einfach, mitzuhalten. Das sorgt nicht nur manchmal für Verwirrung, sondern macht es auch schwerer, Spannung aufzubauen beziehungsweise zu halten, da immer die Perspektive gewechselt wird, wenn es gerade interessant wird und das Interesse schon wieder abgeflacht ist, wenn es dann an diesem Ort weitergeht.

Kira ist weiterhin eine tolle Protagonistin. Schon in Band 1 fand ich es beeindruckend, wie zielstrebig sie ist und was sie alles riskiert, um den Menschen zu helfen. Dabei ist sie aber trotzdem vorsichtig und riskiert nicht sinnlos ihr Leben und die Konsequenzen ihres Handelns sind ihr immer bewusst. Auch Marcus finde ich sympathisch, allerdings kann ich in auch nach zwei Bänden der Reihe noch nicht richtig einschätzen. Obwohl er eine recht große Rolle spielt, bleibt sein Charakter eher flach und die Geschichte konzentriert sich hauptsächlich auf die Ereignisse. 
Auch Samm blieb für mich noch etwas zu blass, obwohl er den Großteil des Buches über anwesend ist. Die Tatsache, dass er es als Partial gewohnt ist, eher zurückhaltend zu bleiben und nicht viel über sich selbst zu sprechen, spielt da natürlich eine Rolle, allerdings ist auch der nächste Punkt wichtig dafür.

Während der Anfang des Buches mir noch sehr gefallen hat und ich bis auf die vielen Perspektivenwechsel nichts zu kritisieren hatte, verlor ich im Mittelteil etwas das Interesse. Obwohl ich natürlich weiterhin gespannt war, was es mit all dem auf sich hat und ob es Kira gelingen würde, für alle Probleme eine Lösung oder zumindest Erklärungen zu finden, war ich nicht mehr so erpicht darauf weiterzulesen, wie es zuvor der Fall war. Da die Geschichte sich nun über einen langen Zeitraum erstreckte und es zwischenzeitlich keine Ereignisse gab, von denen berichtet werden müsste, gibt es große Zeitsprünge, durch die ich irgendwie die Verbindung zur Geschichte verloren habe. Auch wenn etwas geschah, blieben die Erzählungen sehr knapp und pragmatisch und wirkten wie eine kurze Nacherzählung, nicht wie ein Roman aus Sicht einer Person. 
Gegen Ende des Buches hörte diese Art der Erzählung aber plötzlich wieder auf und es ging weiter wie gewohnt. Die Protagonistin übernahm wieder, man bekam ihre Gedanken und Gefühle mit, ihre Beobachtungen, und alles war genauer und wirkte lebendiger.

Dieser Band ist zeitweise weniger spannend als sein Vorgänger, weil es über einen großen Zeitraum kaum Action gibt, sondern die Geschichte sich auf die Suche nach Informationen konzentriert. Diese bekommt man auch massenweise geliefert, allerdings war es gerade noch so im Rahmen, dass man sich nicht mit den vielen Fakten überfordert fühlte. Mit einigem hatte ich schon länger gerechnet, anderes war komplett neu für mich und konnte mich überraschen. Trotz der vielen neuen Entdeckungen bleiben immer noch genug Wissenslücken, um Band 3 mit den Antworten zu füllen und ich bin gespannt, wie sich am Ende alles auflöst.

Fazit:
Die Geschichte konzentriert sich mehr auf die Suche nach Informationen und die Erzählung schwächelt im Mittelteil ziemlich. Anfang und Ende konnten mich allerdings komplett überzeugen und ich bin gespannt auf den Abschluss der Trilogie.
Obwohl mich dieses Buch nicht so sehr überzeugen konnte wie sein Vorgänger, ist es trotzdem lesenswert und ein Muss für Fans von Band 1.
3/5 Punkten