Sehr speziell und doch faszinierend
Bewertet mit 3.5 Sternen
Puh, was soll ich sagen... selten habe ich so lange für ein Buch gebraucht, da einige Stellen wirklich sehr schwer zu verdauen waren und ich immer wieder unterbrechen musste. Bitte versteht mich nicht falsch: Ottessa Moshfegh ist zurecht eine gefeierte Autorin. Jedoch hatte ich mit ihrem Roman "Lapvona" einige Schwierigkeiten. Nicht, weil es so schlecht oder langweilig geschrieben ist, sondern weil es mich so oft geekelt und abgestoßen hat. Manche Szenen sind nur schwer zu ertragen und ich musste einige Male tief durchschnaufen. Auf der anderen Seite übte das Buch einen gewissen Sog aus, so dass es mich doch wieder fasziniert hat. Die teilweise gruseligen Charaktere sind traurig, leben in einer durchwegs grauen Welt in ihrem unbarmherzigen Dorf Lapvona im Mittelalter. Einige Szenen sind gewaltsam, abstoßend und schlichtweg brutal.
Insgesamt würde ich das Buch nicht unbedingt ohne Einschränkungen empfehlen (Triggerwarnungen checken!). Trotzdem werde ich weitere Werke der Autorin lesen, da ich sie extrem talentiert finde. Ich mag ihre unsympathischen Hauptfiguren und ihre verstörende, bildhafte Sprache - aber bitte nächstes Mal ein paar Ausführungen weniger über Exkremente!