Rezension

Verstörend und großartig

Lapvona -

Lapvona
von Ottessa Moshfegh

Bewertet mit 4 Sternen

"Lapvona" von Ottessa Moshfegh ist ein Roman, der sich einprägt, den man auch nach dem Lesen im Kopf noch hin- und herbewegt. Er hat auch bei mir Eindruck hinterlassen, obwohl es mir schwer fällt, ihn zu beschreiben.
Lapvona ist ein Ort, an dem nichts wirklich schön ist. Marek wohnt hier, der Sohn des Schafhirten Jude. Doch es ist ein seltsames Leben, dass die beiden führen.
Die Welt, in der die beiden leben, ist nicht ganz die unsere, aber sie wird uns vorgehalten wie ein Spiegel, denn ganz fremd ist einem dieses Ganze dann auch wieder nicht.
Wir werden in diesem Buch ganz tief hinab gestoßen, in alle menschlichen Tiefen, die man sich erdenken kann. Und doch hat man eine Distanz zum Geschehen, für die ich auch dankbar bin.
Die Charktere, die man hier länger begleitet und auch besser kennenlernt, werden einem nicht sympathisch, es gab im ganzen Buch niemanden, den ich mochte.
Wir begleiten hier die Dorfärmsten und sitzen auch beim Herrscher mit am Tisch, alles ist erzählt wie ein Märchen und doch sehr wenig märchenhaft.
Sogar das Ende des Buches ist verstörend und versöhnt nicht mit der Geschichte. Das Buch ist düster, verstörend, ekelig, teils gruselig, aber es ist gro0ßartig geschrieben, findet gute Worte und Vergleiche, die im Gedächtnis bleiben und es ist zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Man muss es nicht unbebedingt gelesen haben, aber es bleibt einem lange im Gedächtnis.