Rezension

Solider Regionalkrimi mit Potential

Spreewaldtod - Christiane Dieckerhoff

Spreewaldtod
von Christiane Dieckerhoff

Bewertet mit 4 Sternen

Am Abend vorher hat Klaudia Wagner auf einem Dorffest dem jungen Rumänen noch aus einer Schlägerei mit einem tätowierten Kraftpaket geholfen, am nächsten Morgen wird er tot aus dem Wasser gezogen. Er ist einer der vielen Erntehelfer, die im Spreewald auf den sogenannten Fliegern liegen, um Gurken zu ernten. Klaudia Wagner und Kollege Demel versuchen die Angelegenheit aufzuklären. Doch nicht nur die Sprachbarriere gilt es zu überwinden, die Spreewälder Gurkenbauern sind sich zwar untereinander gar nicht grün, Ausstehenden allerdings verschließen sie sich gemeinschaftlich wie Austern. Auch als es eine weitere Tote gibt, fügen sich die Puzzleteile nur äußerst mühsam zu einem schlüssigen Bild zusammen.

„Spreewaldtod“ ist der zweite Band um die Ermittlerin Klaudia Wagner, die es aus dem Ruhrpott in den beschaulichen Spreewald gezogen hat. Nachdem im ersten Band ein schon fast unbändiges Chaos an Personen und persönlichen Geschichten neben den zwei (!) zu ermittelnden Fällen auf mich eingestürzt war, hat mir „Spreewaldtod“ ausgesprochen gut gefallen. Scheinbar haben sich alle ein bisschen beruhigt und der Charakter der Landschaft und der Spreewälder Bauern kommt nun auch im Buch gut zum tragen. Es mag sein, dass einiges nur meiner Vorstellung entspricht, aber genau auf diesem Weg taucht der Leser auch in die Geschichten ein. Der Spannungsbogen war gut aufgebaut, keiner der Verdächtigen rückte vor Lösung des Falles zu sehr in den Fokus als dass man schön hätte ahnen können, wer der Bösewicht ist. Mit dem entscheidenden Hinweis kam dann auch die Spannung auf den Höhepunkt. Kurzum: Ein spannender Regionalkrimi, der auf mehr hoffen lässt.