Rezension

Spannend bis zur letzten Seite

Die Strömung - Rolf Börjlind, Cilla Börjlind

Die Strömung
von Rolf Börjlind Cilla Börjlind

Schonen, Südschweden. Eben noch spielte die dreijährige Emelie mit ihrer Großmutter im Sandkasten, im nächsten Moment liegt sie tot darin. Während die Großmutter war nur kurz wegen eines Anrufs ins Haus gegangen war, wurde dem Mädchen auf brutale Weise das Genick gebrochen. Kurze Zeit später wird ein weiteres Kind, der kleine Aram in der Nähe von Stockholm auf dieselbe Weise ermordet. Olivia Rönning vermutet einen rassistischen Hintergrund. Emilie war adoptiert und stammte aus Ghana, während die Mutter des Jungen aus dem Iran kam. Zudem finden sich in der Region um Höganäs viele Anhänger des „Schwedisch-Arischen Widerstands“ einer rechtsgerichteten Vereinigung, die den Hass auf Ausländer schürt. Beide Eltern wurden im Vorfeld bedroht.

 

Zeitgleich rollt Tom Stilton einen alten Fall wieder auf. Der ehemalige Kriminalkommissar bekommt neues Material zu einem Mord an einer Prostituierten vor acht Jahren. Ein Fall, der er damals nicht lösen konnte und ihn schließlich zum Ausstieg aus seinem Beruf zwang. Und nun scheinen sich die Fälle zu kreuzen…

 

Es ist bereits der dritte Fall für Olivia Rönning und Tom Stilton. Nachdem ich bereits „Die Springflut“ und „Die dritte Stimme“ mit Begeisterung gelesen habe, konnte auch „Die Strömung“ mich voll und ganz überzeugen. Sicher ist es möglich auch ohne Vorkenntnisse das Buch zu lesen, das Einhalten der richtigen Reihenfolge ist jedoch empfehlenswert.

 

Die Handlung springt zwischen verschiedenen Erzählsträngen hin und her. Cliffhanger und eine äußerst flüssige Erzählweise halten die Spannung permanent auf einem äußerst hohen Niveau. Auch die Figuren sind einfach nur brillant. Herausragend vor allem Tom Stilton. Vom ehemaligen Kriminalkommissar zum Ex-Obdachlosen, der wieder zurück ins Leben gefunden hat.  Und natürlich Olivia, die zweite Protagonisten, die sich gegen ihre Kollegen behaupten muss. Ebenso gibt es ein Wiedersehen mit Mette Olsäter und auch Abbas ist wieder mit dabei. Es sind zwar über 500 Seiten, doch man möchte nicht eine davon missen. Irgendwie schafft es das Autoren-Duo den Leser von Beginn an in den Bann zu ziehen und die Seiten fliegen nur so dahin.

 

Ganz klar Leseempfehlung für alle Liebhaber von Skandinavien-Krimis. Ich freue mich schon jetzt auf den vierten Fall!