Rezension

Strömungen können vielfältig sein

Die Strömung - Rolf Börjlind, Cilla Börjlind

Die Strömung
von Rolf Börjlind Cilla Börjlind

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte spielt in der Gegenwart in Schweden. Aber während der Mordermittlungen, die auf braune Kreise im Land hinweisen, gibt es auch immer wieder Hinweise die auf Ereignisse vor 40 Jahren hinweisen. Hier insbesondere auf eine Kommune auf der Insel Maljö, die fast wie eine Sekte zusammen gelebt hat und einem ungeklärten Mord an einer Prostituierten.
Der Krimi hat mich schon nach kurzer Zeit gefangen genommen. Cilla und Rolf Börjlind ist es sehr gut gelungen die unterschiedlichen Charaktere anschaulich und glaubhaft zu beschreiben. Die Ermittler kamen mir dabei wie eine große Familie vor, mit Mette als Mutter, Olivia als Tochter und Stilton als Onkel. Durch die Schilderungen und die Einbeziehung der Fehler des Polizeiteams wurde die Handlung für mich greifbar und mit Stilton habe ich mich heimlich identifiziert.
Sehr gelungen fand ich auch die Beschreibungen zur Denkweise der Nazis, die von Rassenhygiene“ sprechen. Auch wenn das nicht meine Sichtweise ist, so kann ich mir gut vorstellen, dass Menschen derartigen Argumenten folgen.
Der Titel „Die Strömung“ ist sehr gut gewählt, denn einmal wird das aktuelle Thema der Naziinfizierung und Ausländerfeindlichkeit in den Mittelpunkt gerückt und in die Handlung eingebaut. Aber in meinen Augen ist auch die Hippie-Kommune eine ehemalige Strömung. Ja und manch einer geht in so einer Strömung halt unter, wie unser Mörder hier im Krimi.
Fazit nach dem Lesen: ich fühlte mich spannend und kurzeilig unterhalten. Ich kann das Buch für alle Krimi-/Thriller-Liebhaber nur weiterempfehlen.