Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Spannend und humorvoll, aber auch etwas anstrengend

Treibland - Till Raether

Treibland
von Till Raether

Bewertet mit 2.5 Sternen

Irgendwie bin ich bei diesem Krimi etwas unsicher, wie ich ihn wirklich fand. Einerseits spannend und humorvoll, aber auch etwas anstrengend und schwer zu lesen. Raether hat viele  Wortspiele eingebaut, die zum Teil sehr lustig sind.

Am Anfang des Buches steht die Erklärung, was das Wort und der Titel "Treibland" bedeuten. Das hat mir gut gefallen und passt auch zum Geschehen, denn es ist so etwas wie eine Fatamorgana auf See. Dann folgt der Prolog, in dem eine Begebenheit passiert, die man da noch nicht einordnen kann. Erst am Ende des Buches versteht man es und kann den Charakterzug von Steenkamp in das komplette Geschehen einbauen.

In Teil 1 unter dem Titel "Kaltausschiffung", das bedeutet, das jemand tot von Bord gebracht wird, lernt der Leser zuerst Adam Danowski privat kennen. Das ist auch sehr humorvoll beschrieben. Er lebt in Hamburg, weil seine Frau und Jugendliebe dort eine gute Stelle gefunden hat. Er aber wäre lieber in Berlin geblieben und hasst den norddeutschen Akzent und eigentlich fast alles an Hamburg, er ist hier nie richtig angekommen. Gleichzeitig stellt sich heraus, dass er hypersensibel ist. Der Arzt beschreibt es so: "schüchtern, ruppig, zickig oder einfach sonderbar". Das belastet ihn zusätzlich und so macht er sich eigentlich ohne Elan an den neuen Fall - nicht ahnend, was am Ende alles passieren wird.

Dann lernt man die Chefin des Hamburger LKA kennen. Hier ein Beispiel für eine der witzigen Beschreibungen: "Sie spürte, dass sie ihn nicht ausstehen konnte, so, wie sie früher ihre Hämorrhoiden gespürt hatte. Aber die hatte sie sich unter Vollnarkose entfernen lassen; der Inspektionsleiter würde bei ihr bleiben, so lange sie hier arbeitete."

Der zweite Teil spielt an Bord des "Geisterschiffes" in der Bar Klabautermann, die auch den Titel für diesen zweiten Teil gibt. Nachdem sein Schutzanzug ein Loch bekommen hat, muss Adam an Bord bleiben und die Lage wird immer dramatischer und skuriler. Und das war dann auch der Punkt, an dem ich das Lesen immer anstrengender fand. Ohne dass ich das genau beschreiben könnte. Ein gutes Buch für alle, die den besonderen Humor von Till Raether mögen, sich nicht an zum Teil etwas ordinären Beschreibungen stören und durchhalten.