Rezension

Spannender Island-Krimi

DNA - Yrsa Sigurdardóttir

DNA
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 5 Sternen

Kommissar Huldar muss den brutalen Mord an der jungen Mutter Elisa in ihrem eigenen Haus aufklären. Die Tochter der Ermordeten, die siebenjährige Margrét, war Zeugin der Tat, während der sie sich unter dem Ehebett versteckt hielt. Ihre Aussage ist die einzige Spur, der der Kommissar nachgehen kann. Das Mädchen steht jedoch unter dem Schutz  eines Kinderhauses. Die leitende Psychologin Freyja hat allerdings als oberstes Ziel den Schutz des Mädchens im Sinn, weshalb die Befragung nur zäh vonstatten gehen kann. Dann wird eine zweite Frau auf ähnliche Weise getötet. Gleichzeitig hat der Amateurfunker Karl auf einem Funkkanal einen geheimnisvollen Zahlencode entdeckt, der im Zusammenhang mit den Morden zu stehen scheint. Doch noch ist nicht klar, wie diese Ereignisse zusammenhängen.

Der Roman von Yrsa Sigurdardottir hatte mich schon als Leseprobe begeistert, obwohl ich normalerweise kein riesiger Fan von „nordischen“ Krimis bin. Aber schon der Beginn mit dem ersten Mord war spannend und düster, so dass für mich feststand, dass ich dieses Buch lesen werde. Beim Lesen des Buches hatte ich zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder ein bisschen Angst, als ich nach dem ersten Mord das Buch zur Seite legte und das Licht ausmachte, um zu schlafen.

Die Hauptpersonen des Romans sind Kommissar Huldar, der zum ersten Mal einen Fall als Ermittler leitet, die junge Psychologin Freyja, die als Psychologin im Kinderhaus misshandelte Kinder betreut, und Karl, ein junger Student, der nach dem Tod der Mutter allein im elterlichen Haus lebt. Seine größte Leidenschaft ist sein Keller voller Funkgeräte, die leider keiner seiner Freunde teilt.
Die Charaktere sind sympathisch und glaubwürdig, haben ihre Macken, aber man kann sich gut in sie hineinversetzen. Sie wirken erfreulich „normal“ und man hat das Gefühl, man könnte ihnen auch auf der Straße begegnen.

Die Grausamkeit der Morde und der Fall selbst haben mir ein paar wirkliche Schreckmomente und auch jede Menge Gänsehaut und Zähneknirschen beschert. Ein wirklich gut geschriebenes Buch, das bis zum Schluss spannend bleibt, weil man zwar ein paar Ideen entwickelt, wer der Mörder sein könnte, aber am Ende trotzdem überrascht wird.

Ich werde mir die Schriftstellerin Yrsa Sigurdardottir für die Zukunft merken und sicher noch mehrere ihrer Bücher lesen. Ein wirklich gelungener, spannender Krimi!