Rezension

Tee mit Pfauensandwich gefällig?

Der Pfau - Isabel Bogdan

Der Pfau
von Isabel Bogdan

Abgelegenes Herrenhaus im schottischen Highland: verschneit, verschnupft, verpackt, gerupft und verspiesen.

Ich habe das Jahr mit leichter Kost angefangen – zumindest literarisch. Eine Freundin hat mir ein Büchlein mit dem Titel „Der Pfau“ zukommen lassen. Keine Neuerscheinung, aber ein Roman, mit dem es sich gut auf einem Liegestuhl rumlümmeln lässt. Ich habe ihn in die Sauna mitgenommen – und es mir am Kamin wohlig warm sein lassen, während die Protagonisten des Romans im schottischen Winter mit den Zähnen klapperten.

Die Story werde ich nur in den Anfängen erzählen, um nicht schon die diversen Twists in der Geschichte zu verraten: In einem schottischen Tal betreiben Lady und Lord McIntosh eine Farm mit Übernachtungsmöglichkeiten. Auf dem weitläufigen Gelände der tierliebenden Schotten tummeln sich einige Tiere, unter anderem Pfauen. Einer der Pfauen greift plötzlich alles an, was blau leuchtet. Insbesondere mag er keine blau lackierten Autos. Doch genau mit einem blauen Fahrzeug fährt an einem Wintertag die Investmentbankerin Liz vor. Sie hat ein Teambildungs-Wochenende mit ihren vier Untergebenen geplant. Mit dabei sind Rachel, die das Seminar leiten soll, und die gewitzte Köchin Helen. Doch dann läuft nichts wie geplant. 

Keine aufregende Literatur, aber mit trockenem Humor erzählte Geschichte, die trotz der stillen Landschaft einiges an Aufregung in die schottische Landschaft bringt. Ich hatte beim Lesen stets einen Film vor Augen: Würde mich nicht wundern, wenn einer auf die Idee käme, daraus einen Unterhaltungsfilm mit Schottencachet fürs Abendprogramm zu produzieren. Die Charaktere sind simpel und wenig überraschend gestrickt: ein kauziger Lord mitsamt patenter Lady, eine unbelehrbare Banker-Chefin, vier unwillige bis zu willige männliche Kollegen, eine verunsicherte Seminarleiterin, überaus tüchtiges Hauspersonal etc.

Titel: Der Pfau, Roman, Paperback, 247 Seiten

Autorin: Isabel Bogdan

Verlag: Insel Taschenbuch, 2017, www.insel-verlag.de

ISBN 978-3-458-36297-5, Fr. 12.40/Euro 10.00

Bewertung:   Kann man lesen, muss man aber nicht.

Für wen: Für alle, die von Weltproblemen nichts wissen wollen und denen grad nach harmlos ist.