Rezension

Toller Roman über die Zarenzeit in Russland

Die Zarin und der Philosoph - Martina Sahler

Die Zarin und der Philosoph
von Martina Sahler

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:
Sankt Petersburg, 1762. Die Welt hält den Atem an, als sich die junge Katharina nach einem Putsch selbst zur Zarin krönt. Bewunderung und Misstrauen schlagen ihr entgegen. Der Preußenkönig Friedrich der Große schickt einen jungen Philosophen als Spion in den Winterpalast. Er soll über Katharinas Pläne berichten. Stephan verfällt der Schönheit der aufblühenden Stadt. Und einer Frau, die einen gefährlichen Plan gegen die Zarin verfolgt. Als eine Rebellion Russland erschüttert, muss Stephan sich entscheiden.

 

Meine Meinung:
Ich habe vorher nicht gewusst, dass dies ein zweiter Band ist. Jedoch hat mich das beim Lesen nicht gestört und man kann diesen Teil getrost unabhängig lesen. Außerdem möchte ich noch ein kurzes Lob an den Verlag aussprechen, dass er das Buch ohne Plastikverpackung verschickt hat.

Das Cover zeigt wohl einen Ausschnitt der wunderschönen Stadt Sankt Petersburg und den Fluss Newa. Wie ich finde ein schönes Cover, das zu einem historischen Roman passt. Wenn man das Buch aufschlägt findet man im vorderen Teil der Einbandinnenseiten einen Kartenausschnitt von St. Petersburg um 1765 und im hinteren Teil einen Kartenausschnitt von Russland im Jahre 1762. So etwas gefällt mir immer besonders gut und ich finde das zeigt, dass sich jemand wirklich Mühe mit dem Buch gegeben hat und sich etwas dabei gedacht hat.

Historische Romane lese ich eigentlich eher nicht. Jedoch bin ich froh über den Gewinn und muss sagen, dass mir dieses Buch wirklich gut gefallen hat. Die Autorin erklärt am Ende auch noch einmal, dass sie sich in diesem Buch auf Katharinas Rolle zur Zeit der Aufklärung konzentriert hat und die historischen Fakten mit Fiktion verwoben hat. Da ich in der russischen Geschichte nicht allzu gut bewandert bin, hätte ich mir diese Erklärung gerne am Anfang des Buches gewünscht. Jedoch lässt sich die Geschichte auch gut ohne diese Erklärung verfolgen.

Die Handlung spielt über mehrere Jahre hinweg. Ich musste ab und zu noch einmal zum vorherigen Kapitel blättern um mir die genaue Zeitspanne noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Besonders die Entwicklung der verschiedenen Charaktere fand ich interessant und ganz besonders die von Katharinas Ziehkind Sonja. Sie war eine meiner liebsten Figuren. Sie ist intelligent, eigensinnig und nicht auf den Mund gefallen. Ich habe ihre Stärke wirklich bewundert und konnte ihre Taten nachvollziehen.

Katharina stand ich immer etwas zwiegespalten gegenüber. Sie selbst möchte, dass es in ihrem Land fortschrittlicher und gerechter zugeht. Sie weiß, dass es den Leibeigenen nicht besonders gut ergeht, möchte die Leibeigenschaft jedoch nicht abschaffen. Ich war mir einfach manchmal nicht sicher, was ich von ihr halten soll. Es wurde hier immer nur viel geredet. Sie hat sich mit so vielen klugen Köpfen umgeben und bis in die Nacht Gespräche geführt, aber von Taten habe ich eher weniger mitbekommen. Wie viel hier den historischen Fakten entspricht, weiß ich nicht. Mit der russischen Geschichte kenne ich mich leider gar nicht aus. Jedoch hat der Roman mein Interesse geweckt.

Jedenfalls hat mir die Geschichte gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm und hat mich richtig in die Geschichte gesogen. Vor allem die Beschreibung der Stadt Sankt Petersburg war wundervoll. Während des Lesens habe ich richtig Lust bekommen mir diese Stadt einmal anzusehen und mir generell einmal selbst ein Bild von der beschriebenen Schönheit Russlands zu machen.

 

 

Fazit:
Ein interessanter historischer Roman, der einen Einblick in Russlands Geschichte gibt. Das Buch hat mich gut unterhalten und mich für weitere historische Geschichten, auch gerne wieder aus dem schönen Russland, begeistert hat.